- Im Tessin, in Graubünden und in der Nordostschweiz hat es intensiv geregnet. Am meisten Niederschlag gab es mit gut 294 Millimetern in Cevio im Maggiatal.
- In der Folge gab es vielerorts Überschwemmungen und Erdrutsche.
- Am Sonntagvormittag verlagerte sich der Schwerpunkt des Regens auf die Alpennordseite. Lokale Schauer sind Anfang Woche weiterhin möglich.
In Mosogno im Onsernonetal wurden von Freitag bis Sonntag 278 Millimeter Regen gemessen, in der Region Locarno rund 260 Millimeter. Das sind in Locarno rund 125 Prozent des üblichen Monatsniederschlages im August. Im Kanton Graubünden wurde die grösste Regenmenge auf dem Berninapass verzeichnet. Dort waren es 219 Millimeter.
Am Sonntagmittag zog nochmals eine Gewitterlinie über das Tessin. Sie brachte um die Mittagszeit innert 30 Minuten auf dem Monte Generoso weitere 25 Millimeter Regen. Schon am Samstagmittag hatte eine ähnliche Linie die Gegend am Lago Maggiore getroffen.
Am Samstagnachmittag und in der Nacht auf Sonntag lag der Schwerpunkt der Niederschläge im Nordtessin. In Cevio im Maggiatal fielen beispielsweise bis am Sonntagmittag innerhalb von 24 Stunden 245 Millimeter Regen.
Am Sonntag lag der Hotspot in der Ostschweiz
Am Sonntag lag der neue Niederschlagsschwerpunkt in der Ostschweiz. In Ebnat-Kappel gab es am Sonntagvormittag knapp 80 Millimeter Regen, auch im Fürstenland und im Kanton Thurgau wurden stellenweise 75 Millimeter Regen verzeichnet.
Im Kanton Schwyz gab es von Mitternacht bis Sonntagmittag gut 60 Millimeter Regen. Mit Regen ging es in der Ostschweiz bis am Sonntagabend weiter. Selbst in der Stadt St. Gallen fielen 122 Millimeter – das entspricht 75 Prozent des durchschnittlichen August-Niederschlages.
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Bild 1 von 13. Ein Passant in Osogna (TI) blickt zu den vielen Wasserfällen, die nach starken Niederschlägen entstanden sind. Im Tessin regnete es teilweise über 200 Liter pro Quadratmeter. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 13. Ein Auto fährt auf der überfluteten Kantonsstrasse in Cresciano (TI). Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 13. Flüsse und Wasserfälle führen sehr viel Wasser. Hier sorgt ein Wasserfall in Cresciano bei den Zugfahrerinnen und -Fahrer für eine beeindruckende Aussicht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 13. Ohne Regenschutz geht nichts: Passanten überqueren eine teilweise überflutete Strasse in Osogna (TI). Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 13. Geröll und Schlamm nach einem Erdrutsch rund um ein Haus in Bissone (TI). Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 13. Befestigungen in Bissone (TI) sollen den grössten Schlamm etwas eindämmen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 13. Geröll und Schlamm kommen in Bissone im Bezirk Lugano gar vor die Haustüren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 13. Auch in Bergell (GR) sorgen die Regenmassen für tosende Flüsse – wie hier der Fluss Mera. Bildquelle: SRF/Kathrin Röder.
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Bild 9 von 13. Der Starkregen zeigt sich auch am erhöhten Pegel der Landquart im bünderischen Schiers. Bildquelle: SRF.
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Bild 10 von 13. Der Alte Rhein bei Altenrhein. Auch an diesem Bild lässt sich erahnen, wieviel Regen sich über das Rheintal ergossen hat. Bildquelle: SRF.
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Bild 11 von 13. Die Thur bei Bischofszell (TG). Der Fluss ist braun gefärbt vom mitgerissenen Schlamm und Schmutz. Bildquelle: SRF.
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Bild 12 von 13. Die Goldach im Kanton St. Gallen hat eine Wucht entwickelt, dass sie dicke Hölzer mit sich trägt. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 13. Die Steinach ergiesst sich schmutzig vom herrschenden Unwetter im gleichnamigen Dorf im St. Gallischen in den Bodensee. Bildquelle: SRF.
In Graubünden fielen seit Freitag ebenfalls vielerorts grosse Regenmengen. Betroffen waren vor allem die Südtäler Misox, Bergell und Puschlav. Aber auch in den nördlich angrenzenden Gebieten, so in der Surselva und im Rheinwald, gab es Starkregen.
Erdrutsche und Überschwemmungen
Erste Überschwemmungen und Erdrutsche gab es am Freitag im Tessin, so in der Nähe von Gandria am Luganersee, nördlich von Bellinzona und in der Nähe von Madonna di Ponte. Zu einem Steinschlag kam es am Samstagmorgen auf der Strasse zwischen Ilanz und Trun in der Surselva.
Ab Samstagmittag häuften sich die Schadensmeldungen. So musste am Samstag die Maloja-Passstrasse nach Erdrutschen gesperrt werden, am Sonntagmorgen auch die Lukmanier-Passstrasse. Am Samstagnachmittag fuhr am Lago Maggiore ein Zug in eine Schlammlawine. Menschen kamen nicht zu Schaden.
Am Sonntag gab es vor allem im Verzascatal Erdrutsche und die Maggia führte Hochwasser. Im Kanton St. Gallen wurde die Bevölkerung aufgefordert, sich vom Rhein fernzuhalten. Am Sonntagnachmittag standen im Kanton St. Gallen aufgrund des Hochwassers 50 von 77 Gemeindefeuerwehren im Einsatz. Hochwasser gab es auch an der Thur.
Zum Wochenbeginn entspannt sich nun die Situation langsam, einzelne Regengüsse sind bis und mit Mittwoch beidseits der Alpen möglich. Die Niederschlagsmengen bleiben aber verhältnismässig gering.