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Sandoz ruft Verhütungsmittel zurück
Aus Kassensturz vom 10.12.2019.
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Erhöhte Anzahl Ringbrüche Sandoz ruft Vaginalring zurück

Unsichere Verhütung bei Ringbruch. Sandoz ruft Vaginalring Danisia zurück.

Noch im September behauptete Sandoz, beim Verhütungsring Danisia gebe es kein Qualitätsproblem. Einen Monat später tönt es anders: «Bei einigen Chargen wurde eine erhöhte Anzahl von Ringbrüchen festgestellt», schreibt Sandoz und ruft alle Packungen aus den Apotheken zurück. Die Chargen würden den «hohen Qualitätsstandards» nicht entsprechen.

Das Heilmittelinstitut Swissmedic verfügte den vorsorglichen Rückruf aufgrund der «Kassensturz»-Recherchen. Das Konsumentenmagazin berichtete über M.S., der sich an einer Kerbe des Kunststoffrings am Penis verletzt hatte. «Es hat sich angefühlt, als würde jemand mit einem sehr spitzigen Nagel darüber kratzen», erzählte M.S..

Die scharfe Kante befand sich bei der Schweissnaht, sie ist offenbar die Problemstelle des Kunststoffrings. Die Analysen seien noch nicht abgeschlossen, sagt Karoline Mathys, Leiterin der Marktüberwachung bei Swissmedic: «Aber es gibt Hinweise, dass es beim Zusammenschweissen des Strangs zu Problemen kommt.»

Rückrufschreiben
Legende: Sandoz begründet den Rückruf mit einer «erhöhten Anzahl von Ringbrüchen». SRF

Verhütung bei Ringbruch unsicher

Der Vaginalring gibt über drei Wochen im Körper der Frau Hormone ab. Wenn ein Ring bricht, ist die Hormonfreigabe und damit die Verhütung nicht mehr gewährleistet. «Dann sollte ihn die Frau herausnehmen und sich anders schützen», sagt Karoline Mathys von Swissmedic. Es sei wichtig, dass Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen darüber aufklären, dass es bei diesen Ringen in ganz seltenen Fällen zu einem Bruch kommen könne. «Wenn eine Frau ein komisches Gefühl hat im Unterleib, sollte sie den Ring möglichst rasch entfernen», sagt die Leiterin des Bereichs Marktüberwachung bei Swissmedic.

M.S. ist immer noch in ärztlicher Behandlung. Sandoz wollte bislang nicht für die Behandlungskosten aufkommen. «Es liegen keine Gründe für eine Haftung oder die Übernahme von Kosten vor», schrieb Sandoz im September. Erst jetzt zeigt sich die Novartis-Tochter überhaupt bereit, eine Forderung zu prüfen. «Wir wurden bislang nicht ernst genommen», sagt die Partnerin von M.S. «Wir erwarten, dass Sandoz Verantwortung übernimmt und den Schaden wieder gut macht.»

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