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Falsche Rechnungen Kein Durchkommen bei UPS

Sieben Monate lang erhält ein Ehepaar regelmässig ungerechtfertigte Rechnungen und Mahnungen vom Kurierdienst UPS.

Es beginnt harmlos: In Eriz, im Berner Oberland, liegt bei Kropfs ein Paket vor der Haustür. Fälschlicherweise, wie sich herausstellt. Das Paket ist an ihren Neffen Anton Kropf adressiert, der nicht nur gleich heisst, sondern auch an derselben Strasse wohnt. Peter Kropf legt das Paket vor dessen Haustür. Und damit beginnen die Verwirrungen, Irrungen und der Ärger.

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Denn fortan erhalten Kropfs 1 bis 2 Mal pro Woche unerfreuliche Post von der Lieferfirma UPS, mit der Aufforderung, einen offenstehenden Betrag zu überweisen. Vreni Kropf versucht mehrmals, Kontakt mit UPS aufzunehmen. Erfolglos, sagt Vreni Kropf: «Ich habe stets versucht, sie anrufen und irgendwann habe ich jemanden erreicht. Und ich fragte ihn: was ist in diesem Paket, wir haben ja nichts bekommen, aber wenn wir wüssten, was drinnen ist, könnten wir es herausfinden. Darauf sagte er: Das kann ich nicht sagen, wir bringen es nur!»

  40 Rechnungen in 7 Monaten

8 0 Franken fordert UPS anfänglich, der Betrag wird sich in den nächsten Monaten stets verändern: Einmal sollen es 30, dann wieder 50, dann 100 Franken sein. Einfach bezahlen, das wollten sie nicht, zumindest für Vreni Kopf war das keine Lösung: «Das zahle ich nicht, wenn ich nicht muss!»

In 7 Monaten erhalten Kropfs über 40 Rechnungen - Mahnungen kommen hinzu. Langsam macht sich nebst dem Ärger auch Verzweiflung breit, und die beiden suchen Hilfe beim Nachbarn Christian Aeschlimann, dem ehemaligen Gemeindeschreiber von Eriz. Aber auch für ihn gilt: kein Durchkommen bei UPS. Selbst eingeschriebene Briefe bleiben unbeantwortet.

UPS: Fehler im System

Am Schluss sehen sich Kropfs mit einer Forderung von über 500 Franken konfrontiert, die UPS über ein Inkassobüro einfordert. Erst als sich «Kassensturz» einschaltet, hört der Spuk auf, sagt Vreni Kropf: «Es hat jemand telefoniert, angeblich von dieser Firma, und dann habe ich bei ihm Dampf abgelassen. Nach diesem Telefon war mir wohler, weil ich endlich alles sagen konnte, was mich in all den Monaten belastet hat.»

Das Paket des Neffen hat, wie Recherchen von «Kassensturz» zeigen, nichts mit den Forderungen der UPS zu tun. Das war reiner Zufall. «Ein Fehler im System», schreibt UPS, denn die Rechnungen seien doppelt gesendet worden: Einmal fälschlicherweise an die Familie Kropf in Eriz und an den eigentlichen Empfänger, einen Namensvetter im Kanton Bern. Inzwischen hat sich UPS beim Ehepaar Kropf schriftlich entschuldigt und damit kehrt wieder Ruhe ein in Eriz, im beschaulichen Berner Oberland.

Kassensturz, 29.03.22, 21:05 Uhr

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