Es sollte eine feine Maispizza werden für Gäste. Doch daraus wurde eine riesige Sauerei und ein Schreck fürs Leben.
Ein Paar aus dem Kanton Zürich mixt mit dem Gewürzhacker ihrer Kenwood-Küchenmaschine Pelati für den Pizzabelag. Doch plötzlich zerspringt die fingerdicke Glaskuppel des Mixers: Scherben fliegen durch die Luft und die Tomatensauce auch. Kleider und Brille der Frau sind voll, die Wände, Geräte und die weissen Küchenkästchen ebenso.
Es hätte noch schlimmer enden können
Aus dem gemütlichen Nachtessen wird nichts. Stattdessen putzen das Paar und die Gäste drei Stunden die Wohnung. Erst später realisieren sie, wie gefährlich die Situation eigentlich war. Die Scherben flogen haarscharf am Kopf der Frau vorbei. Und was, wenn noch ein Kind dabei gestanden wäre?
Als der Schreck etwas verdaut ist, meldet das Paar den Schaden ihrer Versicherung. Diese sagt zu Recht: Weil es sich um eine Eigentumswohnung handelt, ist es kein Haftpflichtfall. Da sei der Hersteller, also Kenwood, in der Pflicht. Doch Kenwood hat kein Musikgehör: Das Paar habe den Gewürzmixer wohl falsch bedient, schreibt der Kundendienst – es müsse wohl etwas Heisses eingefüllt worden sein oder zu viel Pelati. Das Paar beteuert, das sei nicht der Fall gewesen.
Glasbruch bei Kenwood-Zubehör – zum dritten Mal
Die zwei Ersatz-Hacker, die Kenwood dem Paar als Entschädigung schenken will, schlagen sie aus. Denn es ist nicht das erste Mal, dass dieses Kenwood-Zubehör in die Brüche geht. Die ersten zwei Mal sei es beim Abwasch passiert und sie hätten angenommen, sie hätten das Glas wohl zu heiss oder kalt abgespült, erzählt der Mann im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Nach dieser «Explosion» beschleicht das Paar aber die Befürchtung, es liegt vielleicht doch am Material.
Kenwood beabsichtigt, den vorliegenden Fall gründlich zu untersuchen, um ein klares Verständnis für die Dynamik des Ereignisses und mögliche Ursachen zu erhalten.
Kenwood: «Noch nie eine solche Rückmeldung»
Wie kann es passieren, dass ein Zubehör eines hochwertigen Markenprodukts mitten im Betrieb «explodiert» und Kunden so in Gefahr bringt? Dies will «Espresso» von Kenwood wissen. Das Unternehmen schreibt, man habe bereits mehrere tausend dieser Gewürzhacker verkauft und bisher noch keine solche Rückmeldung erhalten.
Das Produkt sei zudem vor zwei Monaten getestet worden und es seien keine Probleme aufgetreten. Jedoch: «Kenwood nimmt die Sicherheit sehr ernst, seine Produktpalette erfüllt alle geltenden Sicherheitsstandards und ist von weltweit anerkannten Zertifizierungsstellen zertifiziert. Kenwood beabsichtigt, den vorliegenden Fall gründlich zu untersuchen, um ein klares Verständnis für die Dynamik des Ereignisses und mögliche Ursachen zu erhalten. Sollte sich aus dieser Untersuchung eine Möglichkeit zur Verbesserung von Produkt und Prozessen ergeben, würde Kenwood entsprechend nachfassen.»
Immerhin, Kenwood will den Fall nun untersuchen. Ob man dem betroffenen Paar doch noch entgegenkommt und sich an den Kosten beteiligt, um ihre nicht mehr weissen Wände neu zu streichen, ist noch offen.