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Familie und Freizeit Entsafter explodiert: Fust lässt verletzte Kundin hängen

Beim Zubereiten eines Rüebli-Saftes explodiert der Entsafter. Die schmerzlichen Folgen: Tiefe Schnittwunden am Arm und anhaltende Schmerzen. Die Besitzerin warnt Fust unverzüglich über den Unfall, hört von dem Unternehmen aber monatelang nichts.

Trudy Frighi aus Coldrerio bei Lugano trinkt gern selbstgemachten Gemüse-Saft. «Das schmeckt einfach viel besser. Nur schon, weil ich weiss, was drin ist». Oft macht sie mit einem elektrischen Entsafter Rüebli-Saft. Bis zu einem Morgen im letzten November.

Wie immer schälte und rüstete Trudy Frighi Karotten und entsaftete diese im Gerät. «Dann gab es plötzlich einen lauten Knall und die Küche war voller Metall- und Plastikteile.»

Immer noch Schmerzen im Ellbogen

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Legende: Die Wunden am Arm mussten mit mehreren Stichen genäht werden. SRF

Ein umherfliegendes Teil traf sie am Ellbogen und verursachte Schnittwunden, welche genäht werden mussten. Die Folgen des Unfalls spürt Frighi auch ein halbes Jahr später noch: «Den Arm kann ich nicht richtig drehen. Und wenn ich mich nachts im Schlaf bewege und auf den Arm komme, wache ich mit Schmerzen auf», erzählt die Seniorin.

Beim Gerät handelt es sich um das Modell Easy Juice der Fust-Eigenmarke Primotecq. Noch am gleichen Tag brachte Frighi die Maschine zu Fust zurück. «Ich wollte Fust warnen und zeigen, dass die Maschine gefährlich ist, bevor sie noch mehr dieser Geräte verkaufen», erzählt die Seniorin.

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Von Fust hätte Frighi eine angemessene Reaktion erwartet. Einen Brief zum Beispiel. Doch von der Kommunikation des Haushaltwaren-Händlers ist sie enttäuscht. «Ich musste immer selber anrufen und nachfragen, was ist und wie die Sache nun steht», erzählt Frighi. Auch wer für die Arztkosten von mehreren hundert Franken aufkommt, war ihr nicht klar.

Als «Kassensturz» nachfragt, kommt Bewegung in die Angelegenheit. Fust-Unternehmensleiter Thomas Giger nimmt persönlich Stellung: «Es tut mir sehr leid, was Frau Frighi passiert ist und wir entschuldigen uns auch in aller Form», sagt Giger.

Versicherung reagiert endlich und zahlt

Mittlerweile hat die Haftpflicht-Versicherung von Fust sich bei Trudy Frighi gemeldet. Sie will für die Unkosten 2000 Franken bezahlen. Und sie bietet an, die Kosten für eine Therapie des Armes zu übernehmen.

«Kassensturz»-Test

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«Kassensturz» hat 12 Elektro-Entsafter getestet. Zum Test

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Ungenügende Noten in «Kassensturz»-Test

Das Modell Easy Juice wurde in einem «Kassensturz»-Entsafter-Test im April mit der Gesamtwertung «ungenügend» bewertet. Nach dem Test kündigte Fust an, den Entsafter in diesem Jahr aus dem Sortiment zu nehmen.

Fust verkauft das Gerät weiterhin

Zurzeit ist das Gerät jedoch immer noch im Verkauf. Man habe den explodierten Entsafter untersucht, könne die Ursache aber nicht nachvollziehen, sagt Fust CEO-Thomas Giger. Auch der «Kassensturz»-Test habe dem Gerät bei der Sicherheit ja eine gute Note gegeben.

Das ist korrekt. Der Test prüfte aber die Sicherheit bei der Handhabung. Beispielsweise ob die Einfüllöffnung nicht so gross ist, dass Benutzer mit der Hand ins Messer greifen können. Das Labor prüfte das Gerät aber selbstverständlich nicht auf das Risiko einer Explosion.

Screenshot
Legende: Das Gerät im Webshop von Fust. zvg

Das Gerät sei kein Risiko, sagt Fust. «Vom Entsafter haben wir in 12 Jahren über 20‘000 Stück verkauft. Und ist bis heute kein vergleichbarer Fall bekannt», so Giger.

Trudy Frighi hat inzwischen von Fust ein neues Entsaftungsgerät erhalten. Allerdings ein Modell einer anderen Marke.

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