Wer früh lernt mit Geld umzugehen, der sollte eigentlich später als Erwachsener weniger Probleme mit seinen Finanzen haben. Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hat Sabrina Wachter, Expertin für Finanzkompetenz bei der Pro Juventute, deshalb Fragen rund ums Taschengeld gestellt.
SRF: Sabrina Wachter, ab welchem Alter ist Sackgeld sinnvoll?
Sabrina Wachter: So ab der ersten Klasse, wenn die Kinder rechnen können.
Und wie viel Sackgeld sollen die Eltern geben?
Laut Richtlinien der Schweizer Schuldenberatungen ist in der 1. Klasse ein Franken pro Woche sinnvoll. In der zweiten Klasse zwei Franken und so weiter. Bei älteren Kindern kann das Geld auch monatlich ausbezahlt werden.
Wenn das Kind nicht gehorcht, ist es sinnvoll, als Strafe das Taschengeld zu streichen?
Wir raten davon ab, weil es meist keinen Zusammenhang gibt zwischen einem Fehlverhalten und dem Taschengeld. Der Lerneffekt ist damit klein.
Soll das Taschengeld an die Mithilfe im Haushalt gekoppelt werden?
Nicht unbedingt. Mithilfe im Haushalt, wie zum Beispiel das TellerAbräumen, soll nicht bezahlt werden, sondern als Beitrag zum Zusammenleben gewertet werden. Wenn jetzt aber ein Kind beispielsweise den Rasen mäht, kann es sich damit einen Extra-Batzen verdienen.
Und was ist, wenn das Kind das ganze Sackgeld in Süssigkeiten oder in virtuelle Spielfiguren von Computer-Spielen investieren will. Sollen die Eltern intervenieren?
Es ist wichtig, dass das Kind am Anfang den Rahmen kennt, wofür das Taschengeld gedacht ist und wofür nicht. In diesem Rahmen sollte das Kind frei entscheiden können, für was es sein Geld ausgibt. Also auch für Süssigkeiten oder Computer-Spiele. Die Eltern sollen dem Kind aber sagen, dass sie dies nicht gut finden und Alternativen vorschlagen.
Eine Hörerin hat über Facebook geschrieben, dass ihr Sohn beim «Monopoly» spielen realisiert habe, wie viel das Leben kostet...
Das ist eine gute Möglichkeit. Es gibt einige gute Spiele, in denen man den Umgang mit Geld üben kann. «Ciao Cash» zum Beispiel. Man kann die Kinder aber auch in Geld-Entscheidungen innerhalb der Familie miteinbeziehen. Zum Beispiel wohin man in die Ferien geht und was man dort für Ausflüge macht.