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Fragwürdige Corona-Testcenter PCR-Test wird nicht bezahlt, weil in Österreich ausgewertet

Eine an Corona erkrankte Hörerin musste den PCR-Test selbst bezahlen, weil das Testcenter im Ausland auswerten lässt.

Mitte Dezember fühlt sich die «Espresso»-Hörerin plötzlich krank: «Ich hatte Halsweh, Kopfschmerzen und fühlte mich grippig.» Da der Selbsttest positiv ausfiel, suchte sie ein Testcenter, um einen PCR-Test zu machen. «Eine Kollegin empfahl mir das Corona-Testcenter am Pelikanplatz in Zürich», erzählt sie.

Mitarbeiterinnen sagen, die Krankenkasse zahle

Als sie den beiden Mitarbeiterinnen des Testcenters sagte, dass sie Corona-Symptome habe und der Selbsttest positiv gewesen sei, habe diese das offenbar weniger interessiert. «Sie sagten, ich müsse den QR-Code scannen und dann 99 Franken bezahlen.» Sie hatte ein komisches Gefühl, denn normalerweise werden Corona-Tests über die Krankenkassenkarte abgerechnet. «Ich fragte nochmals, ob der PCR-Test wirklich von der Krankenkasse übernommen werde. Die Mitarbeiterinnen bestätigten mir das mehrmals. Ich müsse nur die Quittung einschicken.»

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PCR-Tests werden in Österreich analysiert

Als sie schliesslich die Quittung an ihre Krankenkasse weiterleitete, kam die böse Überraschung: Da der Test in einem österreichischen Labor ausgewertet wurde, erstattete die Krankenkasse die 99 Franken nicht zurück. Die «Espresso»-Hörerin ärgert sich: «Ich wurde knallhart angelogen, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich nicht dort testen lassen.»

Nasen-Abstrich statt Nasen-Rachen-Abstrich

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Ebenfalls eine negative Erfahrung mit einem privaten Testcenter machte eine weitere «Espresso»-Hörerin. Als sie an Weihnachten das Testcenter eines gewissen Dr. Claudio Cipolat in Dübendorf für einen Schnelltest aufsuchte, habe sie zuerst 40 Franken in bar bezahlen müssen. Dies, obwohl die Schnelltests zu diesem Zeitpunkt wieder vom Bund übernommen wurden.

Für den Test wurde überdies nur ein Nasenabstrich durchgeführt, trotzdem erhielt sie ein Zertifikat.

Das ist nicht seriös: Das Bundesamt für Gesundheit verlangt für das Zertifikat nämlich einen Nasen-Rachen-Abstrich. Dabei muss das Stäbchen fünf bis sechs Zentimeter tief in die Nase eingeführt werden. Dies ist viel unangenehmer als ein Nasen-Abstrich.

Der verantwortliche Arzt Claudio Cipolat sagt auf Anfrage von «Espresso» zur Kritik: «Bei uns werden die Testungen gemäss aktuellen Richtlinien des BAG durch geschultes Personal durchgeführt.» Zu den verlangten 40 Franken äussert sich der Arzt nicht.

Zu wenig Laborkapazität in der Schweiz

Der verantwortliche Arzt des privaten Testcenter Corona Michael Albertini aus St. Gallen weist die Vorwürfe von sich. Albertini zeichnet sich für zehn verschiedene Corona-Testcenter in der Schweiz verantwortlich. Es sei sowohl auf der Internetseite, als auch in den Testcentern erwähnt, dass die PCR-Tests in Österreich ausgewertet und darum nicht von der Krankenkasse bezahlt würden. Zudem müssten die Kunden ein Formular unterschreiben und würden mündlich über diese Tatsache informiert. Die Hörerin kann sich jedoch nicht erinnern, etwas unterschrieben zu haben.

Auf die Frage, warum er die PCR-Test nicht in der Schweiz, sondern in Österreich auswerten lasse, schreibt Albertini, dass es in der Schweiz nicht genügend Labor-Kapazitäten gebe, darum habe er auf Österreich ausweichen müssen.

Kantonsärztlicher Dienst beaufsichtigt Testcenter

Beaufsichtigt werden die Corona-Testcenter vom jeweiligen kantonsärztlichen Dienst. In der Vergangenheit sorgten unseriöse, private Testcenter immer wieder für Schlagzeilen. Einige Kantone haben diverse private Corona-Testcenter wegen Qualitätsmängeln geschlossen.

Zu konkreten Fällen will sich die Zürcher Gesundheitsdirektion auf Anfrage von «Espresso» nicht äussern. Meldungen aus der Bevölkerung zu unseriösen Testcentern gehe man aber nach.

Die wichtigsten Informationen zum Coronavirus:

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Espresso, 14.01.22, 08:13 Uhr

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