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Gefahr Hautkrebs Konsequenter Sonnenschutz verhindert Schlimmeres

Unsere Haut hat während des zu Ende gehenden, langen Sommers viel Sonne abbekommen. Trotzdem rechnen Ärzte nicht unmittelbar mit mehr Hautkrebs-Erkrankungen. Aber: Wer sich nicht schützt, muss Jahrzehnte später mit Krebs rechnen.

Viel zu tun für Hautärzte: 30 bis 40 Prozent aller Besuche bei Hautärzten drehen sich ums Thema Hautkrebs. Das sagt Jürg Hafner, Hautarzt am Universitätsspital Zürich und ehemaliger Präsident der ärztlichen Gesellschaft für Hautkrankheiten. Vor einigen Jahrzehnten seien es bloss 10 bis 15 Prozent der Konsultationen gewesen. Meist gehe es dabei um Kontrollbesuche, um mögliche Hautschäden frühzeitig zu erkennen. Allerdings habe auch die Zahl der Hautkrebs-Erkrankungen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen.

Krebs entseht erst nach langer Zeit: Heute sind die 60- bis 90-Jährigen am stärksten von Hautkrebs betroffen. «Sie bekommen heute Hautkrebs, weil sie im Alter zwischen zehn und 30 Jahren viel draussen waren.» Zwar verfügten die Leute damals noch nicht über so viel Freizeit wie heute – in der man sich bekanntlich oft draussen aufhält – doch gab es damals auch noch keine Sonnenschutz-Crèmes. Krebs tritt meist erst Jahrzehnte nach einem Übermass an Sonnenexposition auf, wie Dermatologe Hafner sagt.

Mittelfristige Stabilisierung: Weil die Hautkrebs-Erkrankungen zeitlich so stark verzögert auftreten, rechnet Hafner damit, dass die Zahl der Fälle mittelfristig hoch bleibt und erst in einigen Jahrzehnten zurückgeht. «Es wird noch lange gehen, bis jene Generationen, die heute jung sind – und sich besser vor der Sonne schützen – älter werden.» Erst dann werde es zu einer leichten Abnahme der Hautkrebs-Fälle kommen.

Wetter hat wenig Einfluss: «Die Zahl der Fälle von Hautkrebs hat nichts mit der Klimaerwärmung oder dem Ozonloch zu tun», zeigt sich der Fachmann überzeugt. Demnach gibt es heute also nicht deshalb mehr Hautkrebs-Fälle, weil mehr Sonnenstrahlung auf der Erdoberfläche ankommt als früher. Grund ist vielmehr, dass sich die Leute seit der Nachkriegszeit immer öfter und länger direkter Sonnenstrahlung aussetzen – und sich lange Zeit zu wenig um den Sonnenschutz gekümmert haben.

Sonnenschutz ist alles: Das Risiko, dereinst an Hautkrebs zu erkranken, hat laut Dermatologe Hafner vor allem mit dem Verhalten «draussen, in der Freizeit und im Beruf» zu tun. Seit den 1950er-Jahren habe die Exponierung an der Sonne vor allem in den westlichen Ländern stark zugenommen und mittlerweile den Zenith wohl errreicht. Klar ist: Zuviel Sonne kann zu Hautkrebs führen – wenn auch erst Jahrzehnte später. Deshalb sollte man sich konsequent schützen – mit Kleidung, Sonnenschutzmitteln und Schatten.

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