- Laut «Wald Schweiz» stehen nach dem Wintersturm «Burglind» gefährliche und aufwändige Räumungsarbeiten im Wald an.
- Wälder sollten in den nächsten Wochen gemieden werden.
- Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wird in den nächsten Tagen das Ausmass der Schäden schätzen.
- Gemäss ersten Erhebungen habe es vereinzelt grössere Windwürfe gegeben, aber nicht im Ausmass wie nach dem letzten grossen Sturm «Lothar» von 1999.
Im Zuger Wald hat der Sturm laut dem Revierförster eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Er schätzt die Menge des Sturmholzes auf etwa 12'000 Kubikmeter, was 600 Lastwagen voller Bäume entspricht. Oder der Luzerner Wald: Dort wurden 30 bis 50 Prozent der Holzmenge gefällt, die sonst im Durchschnitt in einem Jahr zur Nutzung geschlagen wird.
Es könnten also durchaus noch grössere Windwurfschäden zum Vorschein kommen. «Wald Schweiz»-Direktor Markus Brunner rechnet grob geschätzt mit umgeworfenen Holzmengen «in der Grössenordnung von einigen hunderttausend Kubikmetern.» Diese Menge könnten die Waldeigentümer bewältigen.
Kein Vergleich mit «Lothar»
Zum Vergleich: 2016 waren im Schweizer Wald knapp fünf Millionen Kubikmeter Holz geerntet worden. Nach «Lothar» waren 13 Millionen Kubikmeter Holz angefallen.
Nach Einschätzung von Brunner stehen nun aufwändige und gefährliche Aufräumarbeiten an. Denn die umgefallenen oder geknickten Bäume könnten in der Regel nicht einfach liegen gelassen werden. Aus Sicherheitsgründen müssten sie vielerorts rasch geräumt werden, besonders in Lawinenhängen und Bachgerinnen, entlang von Verkehrswegen oder in vielbegangenen Erholungswäldern.
Weiter gelte es, der massenhaften Ausbreitung von Borkenkäfern auf geschwächten und absterbenden Bäumen ab dem Frühjahr zuvorzukommen. Und vor allem sollte das anfallende Holz auch aus Nachhaltigkeitsgründen sinnvoll genutzt werden.
Vor dem Holzen Preis aushandeln
«Wald Schweiz» empfiehlt Waldbesitzern, Forstbetrieben, Forstunternehmern und Holztransporteuren, mit ihren Holzkäufern die Konditionen für Sturmholz auszuhandeln bevor geholzt werde. Es empfehle sich zudem, eine gründliche Qualitätsabschätzung vorzunehmen. Auch bei Sturmholz seien viele unbeschädigte, frische Stammstücke vorhanden.
Die nach der Schweizerischen Holzmarktkommissions-Sitzung von Mitte Oktober 2017 von WaldSchweiz publizierten Preis-Empfehlungen würden bis auf weiteres unverändert gelten. Rundholz, Energie- und Industrieholz seien gefragt. Überkapazitäten seien nicht in Sicht. Die Holzmarktkommission tagt Mitte Januar 2018 wieder und will die Lage dann neu beurteilen.