Christa de Carouge, die bekannteste Kleiderdesignerin der Schweiz, ist tot. Eine Mitarbeiterin von ihr bestätigte der Nachrichtenagentur sda einen Bericht der «NZZ». De Carouge sei überraschend nach einer kurzen, schweren Krebserkrankung gestorben, teilte das Kunsthaus Zug mit. Noch bis zum 18. Februar ist dort eine Ausstellung ihres Lebenswerkes zu sehen.
Sie wurde als Christa Furrer 1936 in Basel geboren, dann in Genf geformt. Ihren Lebensabend verbrachte sie in Zürich. Christa de Carouge sorgte mit ihrer Mode immer wieder für Aufsehen. Ihre Modelle: schlicht, reduziert und vor allem Schwarz. Anfang der 1960er-Jahre startete sie als Grafikerin ihre Karriere, zog 1965 der Liebe wegen nach Genf und wechselte dort in die Welt der Mode. Mit ihrem ersten Mann war sie acht Jahre verheiratet, ihre zweite Ehe hielt nur wenige Monate.
Genfer Vorort Carouge als Künstlername
1978 eröffnete sie Carouge, einem Vorort von Genf, ihr erstes eigenes Geschäft. Weil der Name Furrer auf Französisch wie «Führer» ausgesprochen wird, hat sie ihn geändert: «Ich fragte den damaligen Gemeindepräsidenten, ob ich mich Carouge nennen darf.» Dieser war begeistert und fortan nannte sie sich Christa de Carouge. Der Name stand als Künstlername auch im Pass.
Freundschaft mit der Endlichkeit
Ihren letzten Lebenspartner verlor sie nach einer langen Krankheit. Dieser Verlust prägte sie so sehr, dass sie sich mit dem Tod anfreundete, wie sie selber sagte: «Ich weiss, der Tod wird mal kommen, und ich will auch mit ihm gehen. Auf keinen Fall will ich ein ‹Légume› [Gemüse] werden und nur noch vor mich hin vegetieren. Irgendwann sage ich ‹Tschau›.»
Eine Beerdigung wollte die «Dame in Schwarz» nie. Lieber feiere sie ein Fest und verabschiede sich, solange sie es noch selber könne, beteuerte sie zu Lebzeiten. Ob sie sich diesen Wunsch noch erfüllen konnte, ist nicht bekannt.
In der Nacht auf Dienstag hat sich Christa de Carouge verabschiedet und ist im Alter von 81 Jahren einer schweren Krebserkrankung erlegen.
Tiefe Betroffenheit im Kunsthaus Zug
Das Kunsthaus Zug hat mit tiefer Betroffenheit Kenntnis vom Tod von Christa de Carouge genommen. Vor zwei Monaten habe die Eröffnung ihrer grossen Ausstellung stattgefunden, an der sie voller Freude und Energie anwesend war, teilte das Kunsthaus Zug mit. Später habe sie völlig unerwartet die Diagnose einer unheilbaren Krebserkrankung getroffen. Das Kunsthaus Zug behält Christa de Carouge als herausragende und äusserst liebenswürdige Künstlerpersönlichkeit in dankbarer Erinnerung. Die aktuelle Ausstellung über Carouges Schaffen ist bis zum 18. Februar zu sehen. |