- Unter grosser Geheimhaltung ist das Grab des Surrealismus-Künstlers Salvador Dalí geöffnet worden.
- Gerichtsmediziner haben in der Nacht genetische Proben des einbalsamierten Leichnams entnommen.
- Ein Richter in Madrid hatte im Juni diese Massnahme angeordnet, um eine Vaterschaftsklage zu klären.
Bei der Exhumierung des Surrealismus-Künstlers Salvador Dalí zur Klärung einer Vaterschaftsklage haben Gerichtsmediziner unter anderem Haare sowie Proben von Nägeln und Knochen des einbalsamierten Leichnams entnommen.
Dies teilte die Gala-Salvador-Dalí-Stiftung bei einer Pressekonferenz im spanischen Figueres mit. Generalsekretär Lluís Peñuelas betonte dabei erneut, wie unglücklich die Stiftung über die von einem Richter angeordnete Massnahme gewesen sei.
«Hat uns traurig gemacht»
«Dies war eine sehr unbequeme Situation für die Stiftung, uns hat das alles sehr traurig gemacht - und nicht nur uns, sondern viele Menschen, die Salvador Dalí geliebt haben», zitierten spanische Medien Peñuelas. «Aber das Wichtigste ist, dass Dalí jetzt wieder in Frieden ruhen kann.» Laut Augenzeugen soll der Körper sehr gut erhalten sein. Die Arbeiten hatten am Donnerstagabend begonnen und etwa fünf Stunden gedauert.
Die Proben sollen nun von Experten mit denen der Klägerin Pilar Abel Martínez abgeglichen werden. Sie behauptet, Dalís Tochter zu sein. Ihre Mutter habe in den 1950er Jahren eine geheime Liebesbeziehung zu dem Künstler unterhalten.
Urteil am 18. September
Dalí (1904-1989) liegt seit fast 30 Jahren in einer Krypta seines «Theater-Museum Dalí» in Figueres begraben. Während vor dem Gebäude Hunderte Journalisten und Schaulustige warteten, fand die Exhumierung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am 18. September will der Richter sein Urteil fällen.