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SRF-Korrespondent Gsteiger zum Facebook-Datenleck
Aus HeuteMorgen vom 29.09.2018.
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Hacker im Sozialen Netzwerk Millionen Facebook-Konten betroffen

  • Das weltgrösste Online-Netzwerk teilte mit, die Attacke sei am Dienstag entdeckt worden.
  • Die Schwachstelle sei inzwischen geschlossen worden. Man habe auch die Behörden eingeschaltet.
  • Die Angreifer hätten eine Sicherheitslücke ausgenutzt, mit der Facebook-Mitglieder sich ihr Profil aus der Sicht anderer Nutzer anzeigen lassen können.

Vorsichtshalber habe das Unternehmen vorübergehend die Funktion ausgesetzt, mit der Facebook-Mitglieder ihr eigenes Profil aus der Sicht anderer Nutzer betrachten können, teilt Facebook mit. Es sei noch unklar, ob sich die Angreifer Zugang zu Informationen der betroffenen Facebook-Konten verschafft hätten. Das Unternehmen nehme den Vorgang «sehr ernst» und man habe die Justiz eingeschaltet. Auch die Bundespolizei FBI ist mit dem Fall befasst.

Name, Geschlecht und Wohnort abgerufen

«Weil wir die Ermittlungen gerade erst begonnen haben, müssen wir noch prüfen, ob die gehackten Konten missbraucht wurden oder ob Zugang zu

Informationen besteht», hiess es. Produktmanager Guy Rosen schrieb hingegen in einem Blogeintrag, den Hackern sei es gelungen, auf Nutzerdaten zuzugreifen.

SRF-Korrespondent Gsteiger zum Facebook-Datenleck

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Schon wieder: Facebook muss einen weiteren Fall von Datendiebstahl in enormem Ausmass melden. Betroffen sind möglicherweise auch Kunden des weltgrössten sozialen Netzwerks in Europa.

Jedenfalls hat die Firma auch die Datenschutzkommission in Irland alarmiert, wo sie ihren europäischen Hauptsitz hat. Die Facebook-Aktie verlor nach der Bekanntgabe des Lecks mehr als 2,5 Prozent an Wert.

Zerknirscht nahm Facebook-Chef Mark Zuckerberg persönlich in einer Telefonkonferenz Stellung. Man habe die Polizei eingeschaltet, um die Täter zu finden. Die Sicherheitslücke habe man inzwischen schliessen können. Allerdings bestand sie vorher volle vierzehn Monate lang. Es gebe leider unablässig Hackerangriffe auf sein Netzwerk, sagt Zuckerberg.

Erst ein halbes Jahr ist es her, da stand Facebook unter Beschuss, weil es der britischen Datenanalysefirma Cambridge Analytics gelungen war, sich Zugang zu mehreren Dutzend Millionen Facebook-Konten zu verschaffen. Der Verdacht besteht, dass damit der US-Wahlkampf beeinflusst wurde, denn Cambridge Analytics arbeitete für das Team von Donald Trump. Zuckerberg räumt ein, man müsse künftig mehr tun.

Gerade diese Woche präsentierte Facebook den amerikanischen Medien einen Kommandoraum, in dem zwanzig Mitarbeiter permanent damit beschäftigt sind zu beobachten, ob das soziale Netzwerk missbraucht wird, um die bevorstehenden US-Zwischenwahlen zu manipulieren. Das soll Vertrauen schaffen. Doch genau dieses leidet nun erneut, nachdem man ein weiteres gewaltiges Sicherheitsleck einräumen muss. Die Facebook-Aktie verlor nach der Bekanntgabe mehr als 2,5 Prozent an Wert.

Die Hacker hätten nach bisherigen Facebook-Erkenntnissen Daten von Nutzern wie Name, Geschlecht und Wohnort abgerufen. Es sei aber nicht bekannt, was sie damit gemacht haben oder machen wollten, hiess es bei einer eigens einberufenen Telefonkonferenz mit Journalisten. Die Passwörter seien nicht betroffen.

Facebook ergriff nach eigener Aussage eine zusätzliche Sicherheitsmassnahme: Weitere 40 Millionen Nutzer müssen sich neu anmelden, weil sie besagte Funktion nutzten.

Ungünstiger Zeitpunkt

Auf seiner Facebook-Seite führte Zuckerberg aus, dass das Unternehmen ständig Angriffen von Hackern aus aller Welt ausgesetzt sei, die Nutzerkonten kapern oder Informationen stehlen wollten. Facebook müsse neue Werkzeuge entwickeln, um solche Vorfälle zu verhindern.

Die Facebook-Aktie fiel kurz nach der Mitteilung über den Hackerangriff um etwas mehr als 3,3 Prozent. Facebook hat weltweit mehr als 2,2 Milliarden Nutzer.

So kommt die Attacke zu einem selten ungünstigen Zeitpunkt für das Online-Netzwerk. Noch immer hat das Unternehmen mit den Auswirkungen des Datenskandals um Cambridge Analytica zu kämpfen.

Die Daten von rund 87 Millionen Nutzern des Onlinenetzwerks waren bei der britischen Firma Cambridge Analytica gelandet. Sie sollen 2016 unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump genutzt worden sein.

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