- Eine extreme Kältewelle mit eisigen Temperaturen und Rekordschneefällen hat den Norden der USA und weite Teile Kanadas im Griff.
- In Kanada gaben die Behörden für mehrere Landesteile Warnungen vor Extremkälte aus, dort herrschen Temperaturen zwischen minus 15 und minus 42,8 Grad Celsius.
- In Cincinnati im US-Staat Ohio erfror ein Obdachloser an einer Bushaltestelle.
Die amerikanischen Behörden rufen dazu auf, Obdachlose und ältere Menschen zu unterstützen. In Boston kursiert ein Minibus, der einen Platz an der Wärme anbietet. Allerdings gibt es Obdachlose, die lieber auf der Strasse bleiben. Ihnen werden warme Kleider, Decken und heisse Getränke verteilt.
In Kanada kämpfen Obdachlosenunterkünfte hingegen mit einem massiven Andrang. Die amerikanischen und kanadischen Gesundheitsbehörden warnten vor den Gefahren der Extrem-Kälte: Ab minus 35 Grad drohten binnen zehn Minuten Erfrierungen an nicht bedeckter Haut.
Kanada: Seit 1993 nicht mehr so kalt
Am Donnerstagmorgen (Ortszeit) waren die Temperaturen in Geraldton in der kanadischen Provinz Ontario auf minus 40 Grad gefallen. Nach Angaben von Meteorologen war es zuletzt 1993 ähnlich kalt in Ontario und Quebec. Den kanadischen Automobilclub erreichten nach eigenen Angaben tausende Notrufe, allein mehr als 7000 in Quebec. Feuerwehren berichteten von gefrorenem Löschwasser in Schläuchen.
Laut einem Meteorologen liegen die Temperaturen in Kanada derzeit zwischen 10 und 20 Grad Celsius unter dem jahreszeitlichen Durchschnitt. Aussergewöhnlich sei zudem die grosse geografische Ausdehnung und lange Dauer der Kältewelle, die noch bis Anfang Januar andauern könnte.
USA: Kochendes Wasser wird zu Schnee
Auch im Norden der USA herrscht eisige Kälte. Im Bundesstaat Minnesota berichteten Einwohner, die Kälte sei so extrem, dass das Atmen schmerze. Der Manager eines Cafés erzählte, er und seine Angestellten hätten einen Topf kochendes Wasser vor die Tür geschüttet, und es sei sofort zu Schnee kristallisiert.
Die Behörden des Staates Pennsylvania riefen wegen extremer Schneefälle den Notstand aus. Seit Anfang des Monats fielen dort insgesamt bereits 245 Zentimeter Schnee – das ist der schneereichste Dezember in der Geschichte der Stadt.
Nur mit Notfallausrüstung auf die Strasse
Bewohner sollten nur in dringenden Fällen vor die Haustür gehen. Die Behörden empfahlen zudem, sich höchstens mit Notfallkoffern mit Abschleppseilen, Taschenlampen, Schaufeln und Fackeln auf die Strasse zu wagen. Die Nationalgarde steht im Einsatz.