Die Baustelle von Le‘ Mac gehört zu den modernsten Kenias. Dennoch ist das Leben für die Arbeiter dort hart. Weil Maschinen zu teuer sind, müssen die Männer vieles von Hand machen. Den ganzen Tag wir in der Baugrube auf Biegen und Brechen geschuftet.
Mitten in der harten Männerwelt arbeitet eine einzige Frau auf dem Bau: Pamela Adema, Mutter von zwei Kindern. Sie reinigt die frisch erstellten Betonmauern. Ademas Leben erzählt viel über Kenia.
«Ich war eigentlich Schneiderin», sagt sie. «Aber damit habe ich nicht viel verdient.» Als sie noch mit ihrem Mann zusammen gewesen sei, habe das Geld gereicht. Doch plötzlich sei ihr Ehmann spurlos verschwunden. Das geschieht häufig in Kenia.
Wenn den Männern das Familienleben auf dem Bau zu viel wird, hauen sie einfach ab – und tauchen unter. Seither arbeitet Adema als einzige Frau auf der Baustelle von Le‘ Mac – für vier Franken am Tag.
«Ich muss mir viele blöde Sprüche anhören»
Einen Tag pro Woche arbeitet sie schon nur, um sich das Kantinenessen auf dem Bau leisten zu können. Zur Arbeit geht sie zu Fuss. Das bedeutet drei Stunden Fussmarsch am Tag. Auch das ist normal in Kenia.
Zu ihren männlichen Kollegen auf dem Bau hat sie ein angespanntes Verhältnis. «Ich darf hier nicht zeigen, was in meinem Herzen vorgeht», sagt sie. «Ich muss mir viele blöde Sprüche von meinen männlichen Kollegen anhören.»
Für Nairobi ist Le’Mac dennoch ein Wahrzeichen des Fortschrittes, sagt Imran Fazal, Projektleiter bei HassConsult. Die Firma beaufsichtigt den Bau von Le‘ Mac. Die Wohnungen seien sehr begehrt. «Wir haben Investoren aus den USA, Grossbritannien, Deutschland und Holland», sagt Fazal.
Sicher ist, dass Le‘ Mac die Skyline Nairobis 2015 entscheidend prägen wird. Dann ist Richtfest.