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Markier-Pflöcke am Strassenrand: Streit um Holz oder Plastik
Aus Tagesschau vom 25.12.2019.
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Holz oder Plastik Diskussion um Markier-Pflöcke am Strassenrand

Ökologischer oder ökonomischer? Im Kanton Neuenburg streitet man sich über die Wahl von Strassen-Markier-Pflöcken.

  • Bevor im Winter Schnee fällt, werden an den Strassenrändern in der Schweiz vorwiegend orange-leuchtende Markier-Pflöcke platziert.
  • Sie dienen als Orientierungshilfe für die Schneeräumungs-Equipen. Vielerorts sind diese Markier-Pflöcke aus Holz gefertigt.
  • Doch nach und nach haben viele Kantone und Gemeinden auf Plastikpflöcke umgestellt, um Geld zu sparen. Aktuell gibt das im Kanton Neuenburg zu reden.

Bis vor kurzem säumten noch Holzpflöcke die winterlichen Strassen im Neuenburger Jura. Dieses Jahr sind sie nun fast überall aus Kunststoff. Dazu aufgefordert hat die Kantonsregierung, die damit Geld sparen will.

Argument: Sparen

Doch bei den Grünen regt sich deswegen Widerstand: «Was früher üblicherweise aus Holz gefertigt wurde, besteht heute aus Plastik, Beton oder Metall», stellt der grüne Grossrat Laurent Debrot fest. «Das ist aus meiner Sicht ein grosser Fehler.»

Der Spareffekt dank der Pflöcke aus Plastik statt aus Holz beträgt 100'000 Franken pro Jahr, argumentiert der Kanton. Das gesparte Geld könne anderswo effizienter – auch für die Umwelt – eingesetzt werden, teilt der Kantonsingenieur Nicolas Merlotti schriftlich mit:

«Das spart Geld und Zeit – 640 Stunden im Jahr, die nicht mehr für das Bereitstellen von Holzpflöcken eingesetzt werden müssen. Diese Zeit können die Angestellten sinnvoller einsetzen: Für die Pflege von Bächen und für das umweltschonende Mähen der Strassen-Böschungen, was die Biodiversität fördert.»

Le Locle bleibt bei seinem Tannenholz

Der Umwelt zuliebe auf Kunststoff umschwenken? Die Gemeinde Le Locle im Neuenburger Jura winkt ab. Sie verwendet bis auf weiteres Holzpflöcke, die sie von Gemeindearbeitern zuschneiden lässt – aus Holz aus dem Wald der Gemeinde. Selbst der Weihnachtsbaum vor dem Gemeindehaus wird im kommenden Jahr zersägt und zu Markier-Pflöcken zugeschnitten.

«Wir ziehen die Pflöcke aus heimischem Holz vor – gegenüber den Plastik-Pflöcken aus Italien. Alle wissen, dass der Rohstoff dazu von viel weiter herkommt. Aber der Umwelt zuliebe bleiben wir beim Holz», erklärt Denis de la Reussille, Gemeindepräsident von Le Locle und Nationalrat der Partei der Arbeit (PdA).

Die Neuenburger Kantonsbehörden sehen das anders. Sie setzen auf Plastik, genauso wie die Kantone Genf, Wallis und zum grossen Teil auch Gemeinden im Kanton Waadt. Im Gegensatz zu Holzpflöcken seien Plastik-Pflöcke billiger, langlebiger und widerstandsfähiger gegen Kälte, Eis und Salzwasser.

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