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Hurrikan in der Ostkaribik «Irma» fordert erste Todesopfer

Auf den französischen Karibikinseln sind laut Angaben der Behörden mindestens sechs Menschen gestorben.

  • Beim Wirbelsturm «Irma» sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, wie die Behörden der französischen Inseln Saint-Martin und Saint-Barthélémy mitteilten.
  • Frankreichs Staatspräsident Macron hatte zuvor gesagt, die Bilanz werde «hart und grausam» sein.
  • «Irma» gilt als einer der schwersten Tropenstürme, die je in der Karibik registriert wurden.

Eben erst hat der Hurrikan «Harvey» an der Küsze Texas für Zerstörung gesorgt, nun ist «Irma» unterwegs. In der Karibik sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Es war ein Zug der Verwüstung. Eine enorme Katastrophe nannte es Daniel Gibbs, Präsident des französischen Gebietsrates auf der Karibikinsel Saint-Martin, am Radio. Zerstörte Häuser, Schiffe: alles kaputt. Rund 95 Prozent der Insel seien zerstört. Zuvor hatte «Irma» auch auf der Insel Barbuda grosse Zerstörung angerichtet. Von einer «Spur der Verwüstung» sprach Premierminister Gaston Browne. Die ganze Insel – sie hat rund 2000 Bewohner – stehe unter Wasser und sei derzeit kaum bewohnbar.

Papst muss «Irma» umfliegen

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Die Auswirkungen der Naturgewalt «Irma» machten derweil auch dem Oberhaupt der katholischen Kirche einen Strich durch die Rechnung. Die Flugroute des Fliegers, in dem Papst Franziskus von Rom nach Kolumbien unterwegs war, musste geändert werden.

«Irma» gilt als einer der schwersten Tropenstürme, die je in der Karibik registriert wurden. Das Nationale Hurrikan-Zentrum in den USA stufte ihn auf die höchste Stufe 5 ein. «Irma» soll mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometern pro Stunde unterwegs sein.

Macron: «Schäden auf den beiden Inseln sind beträchtlich»

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron warnte, die Schadensbilanz werde «hart und grausam» sein. «Die Schäden auf den beiden Inseln sind beträchtlich», sagte Macron. Es gehe zunächst darum, Verletzte zu versorgen und Menschen Unterkunft und Verpflegung zu geben. Macron mahnte «nationale Solidarität» an und kündigte finanzielle Mittel sowie einen Wiederaufbau-Plan an.

Nun gibt es Befürchtungen, dass auch Haiti und der US-Bundesstaat Florida betroffen sein könnten. Dort haben die Behörden erste Evakuierungen angeordnet. «Irma» war in der Nacht auf Mittwoch bei der kleinen Karibikinsel Barbuda erstmals auf Land getroffen und richtete auch dort schwere Schäden an.

Neues Ungemach folgt gerade doppelt

Auf «Irma» könnte direkt ein weiterer schwerer Sturm folgen. Der Tropensturm «José» wurde vom US-Hurrikanzentrum am Mittwochabend zu einem Wirbelsturm hochgestuft. Er könnte am Wochenende die derzeit von «Irma» betroffenen Inseln erreichen, hiess es.

Bei «José» handelt es sich um das Wettersystem hinter «Irma». Die Windgeschwindigkeiten des Tropensturms erhöhten sich bereits auf bis zu 120 km/h.

Und auch das übernächste Tiefdruckgebiet könnte sich zu einem Hurrikan entwickeln. Prognosen zufolge könnte der Tropensturm «Katia» Hurrikanstärke erreichen und bis Freitagmorgen vor der Küste Mexikos bleiben. Offen bleibt, ob er später auf Land treffen könnte.

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