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Hyperloop-Wettbewerb «Wir spielen nicht nur»

In 40 Minuten von Zürich nach Berlin reisen, mit 1000 Kilometern pro Stunde: Geht es nach Tesla- und SpaceX- Gründer Elon Musk, dann soll dies dereinst dank Hochgeschwindigkeitskapseln, die durch Vakuumröhren rasen, möglich sein. An dieser Idee – bekannt als Hyperloop – tüfteln Ingenieurinnen und Ingenieure auf der ganzen Welt und messen sich jeweils in einem Rennen in Los Angeles. Dieses Jahr landete das Team der ETH Lausanne (EPFL) mit dem «EPFLoop» auf dem dritten Platz. Teammitglied Nicolas Paltenghi hatte sich mehr erhofft.

Nicolas Paltenghi

Student an der EPFL

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Nicolas Paltenghi war für das Team der ETH Lausanne (EPFL) mit dabei beim diesährigen Hyperloop-Pod-Wettbewerb in Los Angeles. Er studiert Maschinenbau.

SRF News: Sie haben den dritten Rang erreicht. Sind Sie zufrieden?

Nicolas Paltenghi: Wir sind sehr zufrieden, dass wir ins Finale gekommen sind. Das ist unglaublich. Aber vom Schlussresultat waren wir ein bisschen enttäuscht. Wir hatten technische Probleme. Das Rad von einem unserer Antriebe ist weggerutscht. Vielleicht wollten wir ein bisschen zu viel. Wir wollten den ersten Platz holen, aber leider hat das nicht geklappt.

Diese Technologie kann in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt werden. Wir haben das Wissen dafür.

Das Ziel des Wettbewerbs ist es, zu zeigen, dass diese Hyperloop-Technologie umsetzbar ist, das heisst, dass man Kapseln tatsächlich durch Vakuumröhren schicken kann. Ich glaube, diese Technologie kann in den nächsten Jahrzehnten umgesetzt werden. Wir haben das Wissen dafür.

Es gibt auch Kritik. Die Hochgeschwindigkeitskapseln seien zu teuer, sie könnten zu wenige Menschen transportieren, und es gibt ungelöste Probleme wie Notausstiege im Vakuumtunnel. Das Rennen hilft nicht, diese Probleme zu lösen, denn dabei geht es ja nur um Geschwindigkeit...

Ja, das stimmt. Im Bereich Sicherheit und Logistik sind noch viele Fragen offen. Der nächste Schritt sind Fortschritte im Bereich Sicherheit, bei den Notausgängen und bei den Kapseln, damit diese irgendwann wirklich Passagiere befördern können. Das braucht noch viel Forschung.

Noch ist völlig unklar, ob es Hyperloop-Kapseln je wirklich eingesetzt werden. Trotzdem hat die EPFL viel in dieses Projekt investiert. Zu Recht?

Ja, dieses Projekt ist absolut gerechtfertigt. Wir haben bei diesem Wettbewerb viel Knowhow gewonnen. Die Technologie im Bereich der Batterien ist neu. Und es war ein einzigartiges Erlebnis für die Studierenden. Wir konnten ein Projekt von Anfang bis Ende praktisch umsetzen. Das ist gut für das Image der EPFL.

Wir spielen nicht nur. Wir haben wichtige Kontakte geknüpft.

Dann ist dieser Hyperloop-Wettbewerb also mehr als bloss ein Hochgeschwindigkeits-Seifenkistenrennen für Technik-Geeks?

Es ist vielmehr. Das Ziel dieses Wettbewerbs ist es, das Knowhow der ganzen Welt an einem Ort zusammenzubringen. So entstehen neue Technologien. Wir spielen nicht nur. Wir haben in Los Angeles wichtige Kontakte geknüpft. Wir werden sehen, was diese bringen.

Das Gespräch führte Teresa Delgado.

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