Wie BG960 und ihr Bruder in die Schweiz kamen
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Bild 1 von 7. Das Bartgeierweibchen BG960 und sein Bruder Johannes sind im spanischen Zuchtzentrum Vallcalent geschlüpft. Noch sind sie zu jung, um in die Schweiz zu reisen. Sie werden weitere 90 Tage aufgepäppelt. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 2 von 7. Am 5. Juni ist es soweit: Nach einer kurzen Akklimatisierung im Natur- und Tierpark Goldau ist BG960 mit Johannes im Hengliboden bei Melchsee-Frutt angekommen. 250 Vogelliebhaber nutzen die einmalige Gelegenheit, einen Bartgeier von Nahem zu sehen. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 3 von 7. Danach werden BG960 und Johannes in Kisten in ihre Auswilderungsnische getragen. Dort werden sie vom Beobachtungsteam jeden zweiten Tag mit Nahrung versorgt, denn sie können noch nicht fliegen. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 4 von 7. Die Wildhüter haben den beiden Jungvögeln zwei Horste aus Ästen und Schafwolle gebaut, ähnlich wie es sonst die die Bartgeiereltern tun. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 5 von 7. Noch können die beiden Vögel nicht fliegen. Es zu lernen, ist nicht einfach. Bartgeier haben grosse Flügel. Sie auszubreiten und zu stabilisieren braucht viel Kraft, doch BG960 und Johannes trainieren brav. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 6 von 7. Die eine Woche ältere BG960 hats geschafft: Sie hebt erstmals vom Boden ab. Ein Erstflug mit 113 Tagen ist laut Stiftung Pro Bartgeier eher früh. Doch es sollte auch ihr letzter Flug sein. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
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Bild 7 von 7. Kurz nach seinem Erstflug stürzt das Bartgeierweibchen, das noch keinen richtigen Namen hatte, weil sich kein Sponsor fand, zu Tode. Bildquelle: Stiftung Pro Bartgeier.
- Das Bartgeierweibchen BG960 in Melchtal ist kurz nach seinem ersten Flug zu Tode gestürzt.
- Das 113 Tage alte Tier ist an seinem «etwas exponierten» Schlafplatz von einer Windböe erfasst worden, wie die Stiftung Pro Bartgeier mitteilt. Wie das passieren konnte, werde nun untersucht.
- BG960 war am 5. Juni zusammen mit dem Männchen Johannes im eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock ausgewildert worden. Die Tiere stammen aus einer Zuchtstation in Spanien.
Bartgeier kehrte 1991 in die Schweiz zurück
Der Bartgeier war im 18. Jahrhundert in den Alpen noch weit verbreitet. Als Lämmergeier verschrien wurde er dort im 19. Jahrhundert jedoch stark zurückgedrängt, bis er zu Beginn des 20. Jahrhunderts komplett ausgerottet war.
Heute versucht man, den Aasfresser wieder in den Alpen anzusiedeln. Die ersten Bartgeier kehrten 1991 in die Schweiz zurück. Sie wurden im Engadin ausgewildert, wo inzwischen 26 Tiere brüten, wie die Stiftung Pro Bartgeier schreibt.
Dritte Auswilderung in Melchtal
Vor der Auswilderung von BG960 und dem Männchen Johannes dieses Jahr waren im Obwaldner Melchtal bereits 2015 und 2016 junge Bartgeier ausgewildert worden. Diese Tiere befinden sich allerdings noch auf Wanderschaft.
Bartgeier pflanzen sich nur sehr langsam fort und können höchstens ein Jungtier pro Jahr aufziehen, wie die Stiftung Pro Bartgeier schreibt. Im Durchschnitt dauert es über acht Jahre, bis Bartgeier erstmals Nachwuchs erhalten. Oft gelingt dies laut der Stiftung nur jedes zweite oder dritte Jahr.