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Invasion der Grillen Tausende Insekten zieht es in die Häuser

Im Kanton Jura wandern in den heissen Sommernächten tausende Grillen von den Feldern in die bewohnten Gebiete.

Das Zirpen von Grillen in der Nacht gehört zu einem richtigen Sommer. Nur können allzu viele dieser Insekten zur Plage werden. Diese Erfahrung machen derzeit viele Einwohner im Kanton Jura. Wenn es einnachtet, werden sie von Schwärmen von Grillen heimgesucht.

Besonders betroffen ist das Dorf Vicques bei Delsberg (JU). Dort verursachen die Grillen sogar Schäden an den Häusern. Serge Marquis erzählt, dass sein Haus im Sommer jede Nacht von den Insekten heimgesucht wird. Sie greifen sogar den Verputz der Mauer an: «In manchen Nächten sind es über 50 Grillen, nur auf diesem handtellergrossen Fleck.»

Es war ein warmer Sommer

Jeweils am Abend gegen 23 Uhr geht es los. Zu Tausenden ziehen die Grillen aus den nahen Feldern zu den Häusern. Für Insektenforscher ist klar, wie es zu dieser Invasion kommen konnte: Die lange Hitzeperiode und die Trockenheit haben viel dazu beigetragen.

Dieses Jahr seien die Bedingungen für die Grillen hervorragend. «Betroffen sind vor allem die Häuser in der Nähe von Feldern. Von diesen stark besonnten Gebieten fallen die Grillen abends in neue Territorien ein», erklärt Experte Jean-Claude Gerber.

Natürlicher Schutzwall durch Kühlung

In Vicques haben die Einwohner inzwischen zu einem altbewährten Hausmittel gegriffen: Blumentöpfe aus gebranntem Ton werden mit Wasser übergossen und rund ums Haus aufgestellt. Durch die Verdunstung des Wassers umgibt die Tontöpfe kühlere Luft, was die Grillen anzieht. Damit verschonen sie die Häuser.

Voraussichtlich wird auch die Abkühlung, die der Wetterumschlag aufs Wochenende bringt, dazu beitragen, die Invasion der Grillen im Jura zu stoppen.

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