- Bisher sind nur die Supermächte USA, Russland und zuletzt China auf dem Mond gelandet.
- Jetzt will auch ein kleines Land in den Kreis ernstzunehmender weltraumfahrender Nationen aufrücken.
- Israel startete diese Nacht ihre Sonde «Bereschitt» in Richtung unseres Trabanten.
- Eine weitere Premiere: Es ist die erste privat finanzierte Mondmission.
Ein grosser Schritt für ein kleines Land: Israel schickt eine Raumsonde auf den Mond. Sieben Wochen soll ihre Reise dauern.
Budget von 100 Millionen Franken
Den Verantwortlichen geht es nicht in erster Linie um Forschung. Die Mission soll vor allem die israelische Raumfahrtindustrie vorwärts bringen und als Inspiration dienen.
«Wir wollen israelische Kinder und Jugendliche motivieren für Ausbildungen in Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswesen und Informatik. Wir hoffen Begeisterung zu wecken», sagt Ido Antebi, Geschäftsführer der israelischen Raumfahrtfirma Spaceil.
Wir hoffen Begeistung zu wecken.
Das Projekt wird hauptsächlich privat finanziert, rund 100 Millionen Franken kostet es. Das ist vergleichsweise wenig für eine Mond-Mission.
Erschwinglich für Private
Astrophysikerin Ravit Helled von der Uni Zürich sagt, der technische Fortschritt mache die Raumfahrt erschwinglich für Private. «Wir sehen eine Entwicklung in diese Richtung. Private sind weniger schwerfällig als grosse Institutionen, es gibt weniger Regulierungen, Dinge gehen schneller. Trotzdem: vorangetrieben wird die Forschung immer noch von der Nasa und der Europäischen Weltraumorganisation.»
Vertrauter Mond
Auch die staatlichen Raumfahrtprogramme haben den Mond wieder entdeckt. Denn noch sind viele Rätsel etwa über seine Entstehung ungelöst. Die Nasa hat neue bemannte Missionen angekündigt und erst vor wenigen Wochen sind die Chinesen erfolgreich auf der Oberfläche gelandet.
«Der Mond ist für uns neben der Erde der wichtigste Himmelskörper und uns sehr vertraut», sagt Ravit Helled, «er ist gut sichtbar und regt unsere Fantasie an. Wir können davon ausgehen, dass dort in ferner Zukunft die erste Siedlung ausserhalb der Erde sein wird.»
Wir können davon ausgehen, dass dort in ferner Zukunft die erste Siedlung ausserhalb der Erde sein wird.
Mit der israelischen Sonde auf den Mond fliegt auch Schweizer Technologie. Die Ruag Space hat die Triebwerkhalterung gebaut. Wenn alles nach Plan läuft, wird die Sonde am 11. April aufsetzen.