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Klimaerwärmung Deutlich mehr Zeckenstiche in der Schweiz

  • Zecken fühlen sich in der Schweiz zunehmend wohl.
  • Wegen der Klimaerwärmung hat sich der geeignete Lebensraum für Zecken in den letzten Jahren deutlich erhöht.
  • Laut einer Studie aus der Westschweiz wurden im Zeitraum von 2017 bis 2021 jährlich rund 14'000 Zeckenstiche registriert – das sind 40 Prozent mehr gegenüber der Periode 2012 bis 2016.
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Archiv: Zecken-Alarm: Trotz höherer Gefahr weniger Impfungen
Aus Puls vom 12.04.2021.
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Die Klimaerwärmung könnte ein Grund dafür sein, dass sich die Zecken in der Schweiz immer wohler fühlen, wie es in der Studie heisst. Die Spinnentiere sässen im Unterholz sowie auf Pflanzen an Wald- und Wegrändern. Bis in eine Höhe von 1.5 Metern über dem Boden lauerten sie auf Menschen und Tiere.

Grösserer Lebensraum für Zecken

In Zahlen ausgedrückt hat sich der Lebensraum für Zecken im Zeitraum zwischen 2009 und 2018 um über 4000 Quadratmeter vergrössert. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Kantons St. Gallen, schreibt die Suva in einer Mitteilung am Donnerstag. «Speziell in Lagen zwischen 500 und 1000 Metern über Meer haben sich die Verhältnisse so geändert, dass es den Zecken dort zunehmend gefällt», schreibt Felix Ineichen, Zecken-Experte bei der Suva in einer Mitteilung.

Diese Entwicklung schlage sich in der Zahl der Zeckenstiche nieder, die in den letzten Jahren stark zugenommen habe: Im Zeitraum von 2017 bis 2021 wurden jährlich rund 14'000 Zeckenstiche registriert – das sind 40 Prozent mehr gegenüber der Periode 2012 bis 2016.

Warmes Wetter führt zu mehr Zeckenstichen

Trotz des klar zunehmenden Trends zu mehr Zeckenstichen schwankten die Zahlen jährlich. Das Wetter habe einen grossen Einfluss auf die Zahl der Stiche. Stiegen die Temperaturen bereits im März, bewirke dies einen doppelten Effekt. Zum einen erwachten die Zecken dann früher aus ihrer Winterstarre. Auf der anderen Seite hielten sich die Menschen dann vermehrt im Freien auf, schreibt Zecken-Experte Felix Ineichen.

Hirnhautentzündung und Borreliose

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Zecken können in der Schweiz vor allem die Zeckenenzephalitis (FSME) sowie die Borreliose übertragen. Eine durch Zecken übertragene virale Hirnhautentzündung kann einen schweren Verlauf nehmen. Die Zecken sind nur in bestimmten Gebieten der Schweiz mit dem FSME-Erreger, einem Virus, befallen. Gegen FSME kann man sich impfen lassen.

Keine Impfung gibt es gegen die häufiger übertragene Borreliose. Der Erreger sind hier Bakterien. Die Krankheit kann denn auch – sofern sie überhaupt erkannt wird – mit Antibiotika behandelt werden. Typisches Merkmal einer Borreliose-Infektion ist eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle. Häufig jedoch verläuft eine Borreliose unbemerkt, was in manchen Fällen zu Spätfolgen führen kann. (sda)

Die Statistik bestätige den Zusammenhang zwischen steigenden Temperaturen und der Anzahl Zeckenstiche. In den Monaten Mai, Juni und Juli verzeichne die Suva am meisten Personen mit Zeckenstichen. Eine Prognose für das laufende Jahr sei jedoch schwierig. Doch die kommenden Wochen könnten erste Hinweise darauf geben, ob 2022 ein Zeckenjahr werde – laut Statistik hat der Monat April entscheidenden Einfluss auf die Zahl der Zeckenstiche. «In jenen Jahren, in denen wir am meisten Zeckenstiche registrieren, war der April jeweils überdurchschnittlich warm und sonnig», erklärt Ineichen.

SRF 4 News, 07.04.2022, 10:00 Uhr;

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