- Zahlreiche Menschen haben heute auf der italienischen Insel Giglio der Opfer gedacht, welche beim Unglück der «Costa Concordia» ums Leben gekommen sind.
- Nach einem Gottesdienst am Donnerstagmittag in der Kirche Chiesa dei Santi Lorenzo e Mamiliano liessen zwei Matrosen von einem Boot der Küstenwache aus einen Blumenkranz im Gedenken an die Toten ins Meer.
- Vor zehn Jahren streifte das Schiff einen Felsen und versank zum Teil. 32 Personen sind dazumal ums Leben gekommen.
«An diesen Ort zurückzukehren ist ein Gefühl wie damals», erzählte ein Überlebender der Nachrichtenagentur Ansa. Er habe damals Glück gehabt, weil er in der Nähe eines Beiboots gewesen sei.
Der Bürgermeister Giglios weiss um die Gefühle, welche die Gedenkfeier vor Ort auslöst. «Das wird die letzte öffentliche Gedenkfeier sein. Wir wollen nicht vergessen, aber wir wollen die 32 Opfer respektieren», sagte Sergio Ortelli vor Journalisten. Im kommenden Jahr solle das Gedenken daher in kleinerem Rahmen ohne Medienrummel abgehalten werden.
Der Untergang eines Kreuzfahrtriesen
Am 13. Januar 2012 streifte das fast 300 Meter lange Schiff einen Felsen an der Insel und versank zum Teil. 32 Menschen kamen bei der Tragödie ums Leben. An Bord befanden sich Ortelli zufolge Menschen aus 54 Nationen.
Die Havarie der Costa Concordia
Die Feuerwehr, Küstenwache und der Zivilschutz verbreiteten am Donnerstag in den sozialen Medien Bilder aus der Nacht der dramatischen Rettungsaktion und Videos von Tauchern, die später in das Schiff schwammen.
Blumenkranz und Fackelzug zur Mole
Um den Opfern zu gedenken, warfen zwei Matrosen von einem Boot der Küstenwache aus einen Blumenkranz ins Meer. Für Donnerstagabend ist ausserdem ein Fackelzug zur Mole vor der Unglücksstelle geplant. Des Weiteren sollen um 21:45 Uhr, dem Zeitpunkt der Kollision der «Costa Concordia» mit dem Felsen, Sirenen von Booten im Hafen aufheulen.
Wegen der Corona-Lage wurden nur wenige Passagiere von damals oder Angehörige zu den Veranstaltungen auf der Insel erwartet.
Ex-Kapitän hinter Gittern
Das riesige Schiff war 2014 in einer aufwendigen Bergungsaktion nach Genua gebracht worden, inzwischen ist es längst zerlegt worden.
Der damalige Kapitän Francesco Schettino sitzt in Rom eine Haftstrafe von 16 Jahren ab, zu der er 2017 letztinstanzlich verurteilt worden war. Er brachte den Fall aber vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, der sich dieses Jahr damit befassen könnte.