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Künstliche Intelligenz Wenn der Arzt-Assistent ein Programm ist

Im Smartphone oder Strassenverkehr: Künstliche Intelligenz gehört längst zum Alltag. Demnächst auch in der Medizin?

Künstliche Intelligenz (KI) steckt in smarten Sprachassistenten wie Alexa oder Siri. KI ist die Basis für autonomes Fahren, interpretiert Verkehrssituationen selbstständig und ermöglicht rasante Fortschritte bei der Gesichtserkennung.

Schnelleres Finden von Tumoren

Künstliche Intelligenz ist auch in der Medizin ein grosses Thema. So etwa in der Radiologie-Abteilung des Universitätsspitals Basel. Dort lernt ein Programm, wie ein Tumor aussieht.

Das Ergebnis einer solchen Lokalisierung werde auf einem Bildschirm rot markiert, erklärt Forschungsleiter Bram Stieltjes. «In einem nächsten Schritt kann man schematisch sehen, wo ein Tumor ist, wo andere Ableger des Tumors sind. Und wie die zu werten sind – eher bösartig oder weniger bösartig.»

Ein Radiologe braucht für eine solche Analyse bis zu einer Stunde – die künstliche Intelligenz erledigt sie im Testbetrieb in wenigen Minuten.

Damit das überhaupt funktionieren kann braucht es Algorithmen. Die hat die Firma 4quant programmiert. Kevin Mader ist deren Mitgründer. Den Computer sieht er als ideale Ergänzung zum Arzt. Ziel sei es, dass die Algorithmik bei gewissen Erkrankungen genauer sein könne oder mehr Information besser integrieren könne als ein Arzt. «Darum wird ein Arzt mit der Algorithmik noch besser», erklärt Mader.

Suchmaschine mal anders

Auf der Spur der menschlichen Intelligenz ist auch die Firma Starmind im zürcherischen Küsnacht. Die Programmierer bauen interne Suchmaschinen für Grosskonzerne. Eine Software, die Daten sammelt und ein eigenes Netzwerk aufbaut.

«Das Programm lernt durch Interaktion. Es findet heraus, wer was für Fragen stellt, wer was für Fragen löst, wer wie den Browser nutzt. Wir lernen von ganz viel Interaktionen, die die User mit dem System machen. So entwickelt es sich jeden Tag weiter», sagt Starmind-Gründer Pascal Kaufmann.

Ein Beispiel: Wird das Wort «Algorithmus» in das Programm eingegeben und beispielsweise mit dem Thema Mathematik kombiniert, findet der Algorithmus eigenständig, welche Menschen zu diesem Thema am besten vernetzt sind und wer am besten darüber Auskunft geben kann.

Was bringt die Zukunft?

In der Tech-Szene herrscht ein Wettrüsten im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Zurzeit ist es ein Hype. Doch wie weiter? Was sind die nächsten Schritte?

Bram Stieltjes von der Radiologie-Abteilung des Universitätsspitals Basel hat eine klare Forderung: «Wir brauchen Daten in grossen Mengen in grosser Qualität.» Dafür sei es absolut essentiell, dass eine intensivere Zusammenarbeit sowohl national aber auch international von Spitälern in diese Richtung stattfindet.

Starmind-Gründer Pascal Kaufmann beleuchtet dagegen einen anderen Aspekt. «Ich glaube es ist wichtig, dass man sich auf die Prinzipien des Hirns fokussiert. Ich glaube, es gibt zwei bis drei einfache Regeln – vielleicht einen sogenannten ‹Braincode›. Wenn man den versteht, kommt man der Intelligenz viel näher als wenn man einfach von der Geschwindigkeit des Computers ausgeht.»

Erste Anwendungen sind bereits auf dem Markt. Diese Programme sind aber erst Vorboten oder Kostproben davon, was in Zukunft noch alles möglich sein wird.

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