«Ich werde 40», korrigiert Giacobbo den SRF-Reporter beim Interview zum runden Geburtstag am 6. Februar. Ironisch gemeint – versteht sich –, und doch steckt hinter dem Schalk ein Funken Wahrheit, wie bei vielem, was der Satiriker sagt.
Alt fühle er sich noch nicht. Und Zukunftspläne habe er allemal. Etwa eine Hauptrolle in einem Theaterstück im Winterthurer Casinotheater, das 2022 unter der Leitung Giacobbos sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Oder einen Dokumentarfilm über die Orang-Utans auf Sumatra, die vom Aussterben bedroht sind. Eine Herzensangelegenheit für Tierfreund Giacobbo. Nicht zuletzt plant der bald 70-Jährige auch einige Reisen, «dies aber im privaten Rahmen».
Junge Jahre
Der Winterthurer macht als junger Mann zunächst eine Lehre als Schriftsetzer, findet aber schnell den Weg auf die Bühne. Zunächst tritt er in humoristischen Theaterstücken auf. In den späten 80er-Jahren ist er als Sidekick in der Sendung «Medienkritik» zum ersten Mal regelmässig im Schweizer Fernsehen zu sehen.
1990 schliesslich erhält er mit «Viktors Programm» seine eigene Satiresendung im Schweizer Fernsehen. Der Erfolg hält auch mit dem Nachfolgeformat «Viktors Spätprogramm» an.
Von Beginn weg sind Giacobbos Figuren zentraler Bestandteil der Sendung und des Erfolgs. Vom naiven Blondchen Debbie Mötteli über den protzigen Macho Harry Hasler bis zum obdachlosen Kiffer Fredy Hinz. Auf alte Sketches blickt Giacobbo aber nicht besonders gerne zurück, wie er vor einem Jahr bei «Gredig direkt» zugab. Satire entstehe jeden Tag neu, daher sei es auch «müssig, über alte Figuren und Sketches zu reden.»
Giacobbo/Müller
An die Erfolge des Spätprogramms kann Giacobbo schliesslich gemeinsam mit Mike Müller im satirischen Wochenrückblick «Giacobbo/Müller» anknüpfen. Von 2008 bis 2016 generiert das Duo am Sonntagabend gute Quoten und viele Lacher.
Zum Kult geworden sind auch die parodischen Sketches bekannter Persönlichkeiten wie Ueli Maurer, Roger Schawinski oder Donatella Versace. Heute witzelt Giacobbo am liebsten auf Social Media. Regelmässig kommentiert er das politische Geschehen in gewohnter Art und Weise.
Spezial-Sendung zum 70.
Eine eigene Fernsehsendung gibt es nicht mehr und soll es auch nicht mehr geben. Die Ausnahme der Regel gibt es am Sonntag in einer Geburtstags-Spezialsendung. Moderieren wird Kollege Dominic Deville, doch auch Giacobbo wird selbstverständlich zu sehen sein. Ansonsten feiert der bald 70-jährige am Samstagabend im heimischen Casinotheater mit Freunden und Mitarbeiterinnen. Obwohl er seinen eigenen Geburtstag nur ungern feiere, in diesem Jahr mache er eine Ausnahme.