In einer Weihnachtskrippe versammeln sich klassischerweise Maria, Josef und das Jesus-Kind. Dazu gesellen sich meist Ochse und Esel und im neuen Jahr dann die heiligen drei Könige (aus dem Morgenland).
Ein Bauernhof als Museum
Aber die Krippensammlung der pensionierten Bäuerin Lydia Flachsmann in Ossingen (ZH) hält sich nicht immer an diese klassische Aufstellung.
Sie hat ihre Weihnachts-Krippen überall aufgestellt: in den Silos, im Hühnerstall, in der Waschküche und wo eine Krippe eigentlich hingehört, im ehemaligen Stall des Familienbetriebs.
«Dies ist meine allererste Krippe, hergestellt von meiner Tochter Christa. An Weihnachten sagte sie uns: Der Josef fehlt, aber für mich war der Esel hundertmal wichtiger als Josef», erzählt Lydia Flachsmann.
Tapir statt Esel
Von Reisen mitgebracht, im Internet bestellt oder geschenkt bekommen von Gästen ihres Bed&Breakfast-Betrieb: Jede der siebenhundert Krippen hat ihre eigene Geschichte.
So gibt es zum Beispiel eine Krippe mit einem Warzenschwein und einem Tapir anstelle von Ochse und Esel. «Das finde ich faszinierend, dass die Künstler sich die Freiheit nehmen und sich nicht an die europäischen Regeln halten.»
Faszinierend, dass die Künstler sich die Freiheit nehmen und sich nicht an die europäischen Regeln halten.
Es gibt in der Sammlung auch ein Zulu-Krippe aus alten Dosen oder eine Perlenkrippe aus Mexiko. Flachsmanns Krippen-Sammlung ist eine Weltreise durch mehr als siebzig Länder. «Das macht mich sehr glücklich, dass man alles zusammen vereinen kann an einem Ort und sie den Leuten zeigen.»
Die Krippensammlerin weiss nur zu gut, dass manche ihr kleines Paradies belächeln. Aber sie ist stolz auf ihren aussergewöhnlichen Schatz.