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Jetzt brauchen auch Kinder das rote öV-Kärtchen
Aus Espresso vom 11.02.2022. Bild: ZVG
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Mitfahrkarte wird digital Kinder ab 6 Jahren brauchen neu fürs Mitfahren einen Swisspass

Die ÖV-Begleit-Billette auf Papier verschwinden. Und die Kleinen dürfen fortan ihren Swisspass nicht vergessen.

Eine Seniorin aus Zürich wollte kürzlich für eine ihrer drei Enkeltöchter eine neue Kinder-Mitfahrkarte lösen, da das Ablaufdatum nahte. Bislang konnten Eltern, Göttis, Gotten, Grosseltern und auch andere erwachsene Begleitpersonen ausserhalb der Familie für Kinder von 6 bis 16 Jahren unkompliziert am Schalter solche Junior- und Kinder-Mitfahrtickets für 30 Franken im Jahr kaufen. Über 400'000 solche Tickets sind derzeit im Umlauf.

Doch diesmal beschied man der Frau, das sei nicht mehr möglich. Die Mitfahrkarten würden neu auf den Swisspass geladen. Und zwar benötige jedes Kind ab 6 Jahren fortan einen eigenen Swisspass. Und das erste Exemplar müssten die Eltern bestellen und abholen.

Ausschnitt aus Informationsschreiben der SBB
Legende: Ob das funktionieren wird? ZVG

Umstellung läuft schon

Die SBB und die Branchenorganisation Alliance Swisspass haben damit begonnen, entsprechende Infobriefe zu versenden. Die Neuerung ist zwar im letzten Herbst schon kommuniziert worden. Aber zusammen mit anderen Umstellungen beim Swisspass, so dass sie manche wohl damals nicht mitbekommen haben und jetzt davon überrumpelt sein dürften.

Bei Verlängerungen der Junior- und Mitfahrkarten gilt die Neuerung ab dem ersten April. Wer erstmals so eine Karte kauft, muss jetzt schon direkt einen Kinder-Swisspass lösen.

Die «Espresso»-Hörerin versteht nicht, weshalb es für sie nicht auch weiterhin möglich sein sollte, sich selbst um diese Billette zu kümmern und ein Exemplar auf Papier mitzunehmen. Sie hält die Umstellung für «unnötig und umständlich», wie sie im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» sagt. Sie befürchtet nun, dass sie in Zukunft neben ihrem eigenen Swisspass auch noch die drei Karten ihrer Enkeltöchter mittragen muss. Denn dass vor allem jüngere Kinder dies selbstständig machen und dran denken, hält sie für unrealistisch. Und sie dürfte bei Weitem nicht die Einzige sein mit diesen Bedenken.

«Ein grosser Kundenwunsch»

Die Junior- und die Kinder-Mitfahrkarte auf den Swisspass zu laden, sei ein «grosser Kundenwunsch» gewesen, sagt Thomas Ammann, Mediensprecher der Alliance Swisspass. Und Ja, grundsätzlich müssten alle Kinder ihren Swisspass künftig auch dabei haben. Dort seien dann alle erwachsenen Begleitpersonen eingetragen. Junior- und Kindermitfahrkarten kosten wie bis anhin 30 Franken pro Begleitperson. Ausnahme: Die Eltern zahlen nur einmal.

Begleitticket auf dem Erwachsenen-Handy: Einfachere Lösung nötig

Ammann sagt, vor allem für ältere Kinder und Jugendliche, die schon einen Swisspass besässen, sei es eine «extreme Verbesserung», dass man nun auch die Begleittickets dort verfügbar habe. Er räumt aber ein, dass vor allem die jüngeren Kinder zum Teil Mühe haben könnten, den Swisspass stets auf sich zu tragen. In solchen Fällen könne man das Ticket über das Swisspass-Login des Kindes auf sein Handy holen, rät Ammann. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Kind ein Login hat. Dafür braucht es einen E-Mail-Account. Bei unter 10-Jährigen also eher eine schlechte Option.

Deshalb habe man eine einfachere Lösung entwickelt, wie man ohne dieses zusätzliche Einloggen die Junior- und Kinder-Mitfahrkarten auf ein Erwachsenenhandy laden und sie dort abrufen kann, kündigt Ammann an. Er verspricht, dass dies ab dem 1. April klappen sollte. In der «Preview App» der SBB könne man das jetzt schon ausprobieren.

Espresso, 11.02.22, 08:13 Uhr

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