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Nach Antisemitismus-Eklat Lazio-Spieler laufen mit Anne-Frank-Shirts ins Stadion

Nach der Anne-Frank-Verhöhnung im römischen Olympiastadion setzt nun die Mannschaft von Lazio Rom ein Zeichen.

Der italienische Erstligist Lazio Rom hat auf das antisemitische Verhalten seiner Fans reagiert. Beim Aufwärmen vor ihrem Auswärtsspiel in Bologna trug die Mannschaft T-Shirts mit einem Bild von Anne Frank mit der Aufschrift «Nein zum Antisemitismus». Das jüdische Mädchen war im Zweiten Weltkrieg in einem Konzentrationslager gestorben.

Am vergangenen Wochenende hatten Fans von Lazio Rom erneut antisemitische Hassparolen verbreitet und Anne Frank verunglimpft. Auf Aufklebern war das Mädchen abgebildet, das ein Trikot des rivalisierenden Teams trug. Eine Gruppe von Lazio-Fans soll während des Spiels rassistische Lieder gesungen haben.

Vor dem Beginn der Partie in Bologna gab es ausserdem eine Schweigeminute und es wurde ein Auszug aus Franks Tagebuch vorgelesen: «Ich sehe, wie die Welt langsam immer mehr in eine Wüste verwandelt wird, ich höre den anrollenden Donner immer lauter, der auch uns töten wird, ich fühle das Leid von Millionen Menschen mit.»

Zudem verteilten die Schiedsrichter und die Mannschaftskapitäne den Einlaufkindern ein Tagebuch von Anne Frank und das Buch «Ist das ein Mensch?» des italienischen Holocaust-Überlebenden und Schriftstellers Primo Levi.

Der italienische Fussballverband liess verlauten, dass es in dieser Woche bei allen Spielen der Serie A, B und C sowie allen Amateurpartien im Land Schweigeminuten und entsprechende Lesungen geben wird.

Im Anschluss an das Spiel signierten die Mannschaftskapitäne beider Teams eine Ausgabe des Tagebuchs. Bologna-Fans hatten Flyer mit einem Bild Franks im eigenen Trikot und der Aufschrift «Wir sind alle Anne Frank» verteilt.

Die betreffenden Lazio-Fans konnten mit Hilfe von Video-Überwachungskameras erkannt werden. Die Polizei ermittelt gegen 16 Personen. Lazio drohen weitere Sanktionen und eine hohe Geldstrafe, da die berüchtigte Curva Nord nach rassistischen Gesängen der eigenen Fans zuletzt schon gesperrt worden war.

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