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Nach Bootsunglück in Japan Gerettetes Kind für tot erklärt

  • Nach dem Kentern eines Ausflugsboots mit 26 Menschen an Bord vor der Nordküste Japans ist die Zahl der Todesopfer auf elf gestiegen.
  • Rettungskräfte hatten ein vermisstes Kind bewusstlos aus dem Meer geborgen. Wie der japanische Fernsehsender NHK berichtet, ist das Kind nun für tot erklärt worden.
  • Nach weiteren Vermissten werde noch gesucht.
Feuerwehrleute und Polizisten transportieren gerettete Menschen vom vermissten Ausflugsboot «Kazu 1».
Legende: Feuerwehrleute und Polizisten transportieren gerettete Menschen vom vermissten Ausflugsboot «Kazu 1». Reuters

Die Einsatzkräfte hatten aus der Luft und mit Booten während der ganzen Nacht nach Überlebenden Ausschau gehalten, hiess es. Die Wassertemperatur an der Meeresoberfläche betrug nur zwei bis drei Grad.

Die «KAZU I» hatte am Samstag gegen Mittag (Ortszeit) einen Notruf abgesetzt: Am Bug dringe Wasser ein, der Motor sei ausgefallen. Kurz darauf meldete die Besatzung, dass das Boot starke Schlagseite habe, bevor der Kontakt schliesslich abbrach. An Bord befanden sich neben zwei Mann Besatzung 22 erwachsene Passagiere sowie zwei Kinder. Ein Kind konnte bereits bewusstlos aus dem Meer geborgen werden, berichtet der japanische Fernsehsender NHK. Es sei in ein Spital gebracht worden.

Alle Personen an Bord sollen Sicherheitswesten getragen haben, als das Ausflugsboot am Samstag gegen 10 Uhr Ortszeit auslief, hiess es in japanischen Medienberichten. Jedoch hätten lediglich fünf der Geborgenen eine solche Weste auch umgehabt. Möglicherweise hätten die vier anderen Opfer ihre Weste auf See verloren, hiess es.

Schwimmkörper des vermissten Ausflugsbootes «Kazu 1» treiben in einem felsigen Küstenbereich der Shiretoko-Halbinsel
Legende: Schwimmkörper des vermissten Ausflugsbootes «Kazu 1» treiben in einem felsigen Küstenbereich der Shiretoko-Halbinsel in Shari. Handout Japanische Küstenwache/via Reuters

Die Wassertemperatur an der Meeresoberfläche betrug lediglich zwei bis drei Grad. Zum Zeitpunkt des Notrufs herrschten vor der Halbinsel Shiretoko hoher Wellengang und starke Winde. Nach Angaben des örtlichen Fischereiverbands waren Fischerboote wegen des schlechten Wetters noch vor Samstagmittag in den Hafen zurückgekehrt.

Beliebtes Ausflugsziel

Die Halbinsel im Nordosten Hokkaidos, Japans nördlichster Hauptinsel, ist wegen ihres Treibeises ein beliebtes Ausflugsziel und seit 2005 Weltnaturerbe. Sie ist Heimat vieler seltener Tierarten und Pflanzen. Das Unglück ereignete sich in den Gewässern vor den beliebten Kashuni Wasserfällen, rund 27 Kilometer nordöstlich des Heimathafens des Unglücksboots.

Japans Ministerpräsident Fumio Kishida brach wegen des Unglücks eine Dienstreise nach Kumamoto im Süden des Landes ab und kehrte noch in der Nacht zum Sonntag nach Tokio zurück. Die Suche nach Überlebenden habe höchste Priorität, sagte der Regierungschef.

SRF4 News, 24.4.2022, 7 Uhr ; 

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