Die aktuelle Lage: Im Tessin und den Einzugsgebieten der Rhone und des Alpenrheins, aber auch an der Urner Reuss und am Inn sind die Pegel der Flüsse in der letzten Nacht stark angestiegen. Die Gefahrenstufe liege zwischen mässig (2) und erheblich (3), erklärt Edith Oosenbrug, Gewässerspezialistin beim Bundesamt für Umwelt (Bafu). An den kleineren Flüssen im Tessin und in den höheren Lagen sind die Pegel im Moment wegen des nachlassenden Regens wieder am Sinken. Bei den grösseren Gewässern wie etwa dem Alpenrhein und in Richtung der Seen wie Bodensee oder Vierwaldstättersee und an der Rhone im Unterwallis steigen die Pegel noch.
Zusätzliche Schneeschmelze: In den Bergen liegen zurzeit noch überdurchschnittliche Schneemengen, insbesondere in Graubünden. Wenn die Schneeschmelze bei steigenden Temperaturen in den nächsten Tagen wieder einsetzt, kommt neues Wasser hinzu. Das dürfte aber laut Oosenbrug die Lage nur verschärfen, wenn nochmals Regenmengen wie in den letzten Tagen hinzukämen.
Das Schadenrisiko: Die Pegelstände sind in den Gewässern teilweise so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Bei den grösseren Flüssen lagen sie im Bereich, wie sie alle fünf bis zehn Jahre vorkommen, wie Oosenbrug sagt. Das sei also nicht besonders selten. Lokal könne das zu Ausuferungen führen. Grössere Schäden seien aber bei dieser Stufe bei grösseren Flüssen nicht zu erwarten. An kleineren Bächen könne es lokal Überschwemmungen geben.
Uferwege sollen gemieden werden. Die Behörden informieren laufend.
Die Gefahren: Wenn die Flüsse so viel Wasser führen, ist auch die Fliessgeschwindigkeit höher. Man soll sich also nicht in der Nähe von reissenden Flüssen aufhalten. «Es ist momentan sicher davon abzuraten, auf Uferwegen zu spazieren, weil auch diese Spazierwege unterspült werden können und weniger stabil sind», warnt Oosenbrug. Die Anweisungen der Behörden müssten beachtet werden. (Die Informationen werden laufend aktualisiert und sind auf Internet unter www.naturgefahren.ch abrufbar.)