- In Guatemala ist der Volcán de Fuego erneut ausgebrochen.
- Sechs weitere Ortschaften mussten evakuiert werden.
- Der Vulkan südwestlich der Hauptstadt Guatemala-City war bereits am Sonntag ausgebrochen. Mindestens 70 Menschen kamen dabei ums Leben.
Der Volcán de Fuego (Feuervulkan) sorgt weiter für Gefahr. Der Berg spuckt nun wieder Lava. Retter und Arbeiter müssen aus dem Gefahrengebiet gebracht werden.
Nach dem gewaltigen Vulkanausbruch mit Dutzenden Toten in Guatemala werden noch immer fast 200 Menschen vermisst. «Wir haben eine Zahl der Vermissten – es sind 192». Dies sagte der Leiter des Katastrophenschutzes.
An giftigen Gasen erstickt
«Wir kennen ihre Namen, ihr Alter und wissen aus welchen Dörfern sie stammen», erklärte der Leiter des Katastrophenschutzes weiter. Die Rettungskräfte suchten auch zwei Tage nach dem Ausbruch an den Hängen des Volcán de Fuego weiter nach Verschütteten.
Mindestens 70 Menschenleben hatte die heftige Eruption am Sonntag gefordert. Viele verbrannten offenbar oder erstickten an giftigen Gasen. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt.
Bei den Bergungsarbeiten bot sich den Einsatzkräften ein schrecklicher Anblick: In einigen Häusern im Katastrophengebiet entdeckten sie ganze Familien, die beim Unglück ums Leben kamen.
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Bild 1 von 15. Die Betroffenheit über den Tod von fast 70 Menschen ist gross. Auch viele Kinder sind ums Leben gekommen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 15. In San Juan Alotenango haben sich die Bewohner an einem Trauermarsch von den Toten verabschiedet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 15. Die Feuerwehr sucht in der Asche nach weiteren Leichen. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 15. Auch in der Gemeinde San Miguel Los Lotes in Escuintla sind die Bewohner von der heissen Mischung aus flüssigem Gestein, Schlamm und Gasen überrascht worden. Viele schafften es nicht mehr aus ihren Häusern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 15. Feuerwehrleute bringen ein verletztes Kind in Sicherheit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 15. Die Rauchwolken des Volcán del Fuego steigen bis zu sechs Kilometer hoch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 15. Es ist der schlimmste Ausbruch seit Jahren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 15. Rund 3100 Menschen mussten das Gebiet verlassen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 15. Mindestens 65 Menschen sind ums Leben gekommen. Hunderte Verletzte wurden gezählt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 15. Über dem Gebiet hat sich eine riesige Rauch- und Aschewolke ausgebreitet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 11 von 15. Rund 300 Soldaten stehen im Einsatz. Bildquelle: Keystone.
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Bild 12 von 15. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl noch weiter steigen könnte. Bildquelle: Keystone.
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Bild 13 von 15. In vier Departments des mittelamerikanischen Landes sind Asche und Gestein niedergegangen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 14 von 15. Gespendete Särge werden ins Katastrophengebiet transportiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 15 von 15. Der erneute Ausbruch erschwert die Arbeit der Retter. Bildquelle: Keystone.
Sucharbeiten vorübergehend eingestellt
«Der Ausbruch war der stärkste seit vielen Jahren», sagte der Direktor des guatemaltekischen Instituts für Vulkanologie. In den extrem schnell fliessenden Strömen aus Asche, Gas, Gestein und Lava, die an der Bergflanke hinabgleiten, könnten die Temperaturen bis zu 400 Grad erreichen.
Am Dienstag mussten die Helfer die Sucharbeiten vorübergehend einstellen. Der Vulkan regte sich wieder. Nach einer erneuten Explosion wälzte sich Lava den Südhang des Berges hinab.
Ein dichter Rauch- und Aschevorhang wurde erwartet, wie das Institut für Vulkanologie des lateinamerikanischen Landes auf Twitter erklärte. Der Lavastrom könne heisse Gase absondern, weshalb das Gebiet unbedingt gemieden werden sollte.
Kämpfen um das Leben der Verletzten
Sechs Ortschaften im Gefahrengebiet wurden nach Angaben des Katastrophenschutzes evakuiert. Ärzte, Helfer und Journalisten wurden aus der Region um den Feuervulkan in Sicherheit gebracht, wie die Feuerwehr von Guatemala-Stadt auf Twitter mitteilte.
Das katholische Hilfswerk Caritas richtete drei Notunterkünfte ein. «Diese Naturkatastrophe hat ausgerechnet zwei der ärmsten und abgelegensten Dörfer der Region am schwersten getroffen», sagte der für Lateinamerika Programmverantwortliche. «Das Hauptaugenmerk unserer Helfer vor Ort gilt derzeit der Bergung der unzähligen Verschwundenen.»
Unterdessen kämpfen die Ärzte weiter um das Leben der Verletzten. 33 Patienten mit Verbrennungen dritten Grades wurden in den Spitälern der Region behandelt, wie Guatemalas Gesundheitsminister Carlos Soto sagte. Im Verlaufe des Tages sollen mindestens sechs Schwerverletzte in Spezialkliniken in die USA gebracht werden.
Der Volcán de Fuego ist einer von drei aktiven Vulkanen in dem mittelamerikanischen Land. Seit 2002 ist der etwa 3700 Meter hohe Berg wieder verstärkt aktiv. Erst im Mai brach der Vulkan aus und löste eine Schlammlawine aus.