Vor knapp drei Jahren hat sich Norwegen ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Komplett weg von Benzin- und Dieselfahrzeugen. Bis 2026 sollen Milliarden in den öffentlichen Verkehr, das Velonetz und die Elektro-Mobilität gepumpt werden.
Wie neueste Verkaufszahlen zeigen, ziehen die Menschen offensichtlich mit. So waren im März 58 Prozent der neu zugelassenen Wagen Elektrofahrzeuge. Das ist verglichen mit einer Quote von 3,3 Prozent (Februar) für die Schweiz enorm.
Klimawandel ernstgenommen?
Die Politik hat die Marschrichtung vorgegeben und es scheint, dass die Norwegerinnen und Norweger das mittragen und auch den Klimawandel ernstnehmen, wie Nordeuropa-Mitarbeiter Bruno Kaufmann erklärt. Norwegen sei aber ein widersprüchliches Land. Auf der einen Seite als einer der grössten Öl- und Gasförderer ein Verschmutzer der Extraklasse. Auf der anderen Seite habe das Land den Strom schon immer mit Wasserkraft produziert. Damit seien die Voraussetzungen geschaffen für die E-Mobilität.
Bald kommen die Occasionen
Einen wichtigen Anteil am Durchbruch haben laut Kaufmann die massiven Steuersenkungen für E-Autos in den letzten Jahren. Zurzeit seien diese Gefährte fast ein wenig billiger als die normalen Benziner. Dazu kämen weitere Anreize wie etwa die Befreiung von Maut- und Parkgebühren für E-Auto-Lenker.
Bisher waren laut Kaufmann die Preise immer noch so hoch, dass sich viele Leute ein E-Auto allenfalls als Zweitwagen anschafften. Mit dem wachsenden Occasionsmarkt allerdings dürfte der Durchbruch auch bei jenen gelingen, die nur ein Auto oder wenig Geld haben.