Riesenpanne bei den Oscars: Die Schauspieler Warren Beatty und Faye Dunaway haben den falschen Gewinner vorgelesen und damit für enorme Verwirrung gesorgt. Zuerst verkündeten sie, das Musical «La La Land» habe in der Hauptkategorie als
bester Film gesiegt – das war aber falsch. Wenig später stand dann fest: Das Drama «Moonlight» des schwarzen Regisseurs Barry Jenkins hat den wichtigsten Oscar des Abends gewonnen.
Wie konnte es zu der Panne kommen? Vermutlich wurden Umschläge vertauscht. Warren Beatty versucht zu erklären: Auf seiner Karte habe «Emma Stone, La La Land» gestanden, deswegen habe er kurz gestutzt, bevor er Faye Dunaway die Karte hinhielt, die dann den falschen Filmnamen vorlas. Emma Stone war kurz zuvor als beste Hauptdarstellerin geehrt worden – vermutlich war es ihr Umschlag, den Beatty und Dunaway in den Händen hielten.
Die Gewinner des Abends
Emma Stone gewann den Oscar als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle im Musical «La La Land». Casey Affleck ist mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet worden. Er gewann mit dem Drama «Manchester by the Sea».
Damien Chazelle hat mit seinem Musical «La La Land» den Oscar für die beste Regie gewonnen. Der 32-Jährige ist der jüngste Preisträger aller Zeiten in dieser Kategorie.
Andrew «Andy» R. Jones ist ein US-amerikanischer Animator mit Schweizer Pass. Der 44-Jährige ist mit einer Schweizerin verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder. Er gewann mit dem Film «The Jungle Book» einen Oscar in der Kategorie «Visuelle Effekte».
Keinen Oscar gab es hingegen für den Schweizer Animationsfilm «Ma vie de Courgette» von Regisseur Claude Barras und für den Schweizer Kurzfilm «La femme et le TGV» von Regisseur Timo von Gunten.
Das iranische Drama «The Salesman» von Asghar Farhadi hat den Auslands-Oscar gewonnen. Der Regisseur kam nicht zu der Preisverleihung – aus Protest gegen die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump.
Viola Davis hat den Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen. Die 51-jährige, schwarze US-Amerikanerin gewann für ihre Leistung in dem Drama «Fences» von Regisseur Denzel Washington, der auch in dem Film selbst die Hauptrolle spielt. Es ist der erste Oscar für Davis. Mit ihrer ergreifenden Rede sorgte sie für einen ersten Gänsehaut-Moment. Sie setzte sich dafür ein, an seinen Träumen festzuhalten, an sich zu glauben und dankte dabei ihrer Familie, ihrem Mann und ihrer Tochter. Das Drama «Fences» ist eine Theateradaption und erzählt von einem afroamerikanischen Paar in den USA der 1950er-Jahre.
Schauspieler Mahershala Ali hat die erste Trophäe dieser Oscar-Nacht gewonnen. Der 43-jährige US-Amerikaner wurde als bester Nebendarsteller in dem Drama «Moonlight» ausgezeichnet. Darin spielt er einen Drogenhändler und Ersatzvater für einen jungen Heranwachsenden. Es ist der fünfte Oscar für einen schwarzen Nebendarsteller.
Die Show startete eher ungewöhnlich mit einer Musikeinlage von Justin Timberlake, der den oscarnominierten Song «Can't Stop the Feeling» aus dem Film «Trolls» präsentierte – und die Stars im Saal tanzten fröhlich mit.
Die Oscar-Verleihung hatte noch nicht begonnen und schon wurden erste politische Statements abgegeben. Prominente wie die Schauspielerin Ruth Negga trugen auf dem roten Teppich kleine hellblaue Ansteckschleifen mit der Aufschrift «ACLU» an ihren Abendkleidern. ACLU steht für American Civil Liberties Union und ist eine US-amerikanische Bürgerrechtsbewegung. Sie setzt sich unter anderem für Meinungsfreiheit, die Gleichberechtigung von Homosexuellen und gegen die Todesstrafe ein.