Bizarre Spezies, frisch entdeckt
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Bild 1 von 10. Das Waschbär-ähnliche Raubtier Bassaricyon neblina, das im Nebelwald der kolumbianischen und ecuadorianischen Anden gefunden wurde, kann bis zu zwei Kilogramm schwer werden. Seit rund 35 Jahren ist den Forschern zufolge kein fleischfressendes Tier mehr in der westlichen Hemisphäre neu entdeckt worden. Bildquelle: Mark Gurney.
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Bild 2 von 10. Den Gecko Saltuarius eximius entdeckten Wissenschafter in Australien. Mit seinem bräunlich-weiss gefleckten Äusseren und seinem platten Schwanz, der einem Blatt ähnelt, passt sich das Tier perfekt seiner Umgebung an. Es lebt im Regenwald oder in steinigen Gebieten, gilt den Wissenschaftern zufolge als «Nachteule» und scheint sehr selten zu sein. Bildquelle: Conrad Hoskin.
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Bild 3 von 10. Die Mini-Krabbe (Liropus minusculus) entdeckten Forscher in einer Höhle auf der Insel Santa Catalina vor Südkalifornien. Die Männchen sind 3,3 Millimeter lang, Weibchen sogar nur 2,1. Die Haut der Tiere, die nur weit entfernt mit den als Delikatesse geltenden Shrimps verwandt sind, ist durchsichtig, was ihnen ein gespenstisches Aussehen verleiht. Bildquelle: SINC/J.M. Guerra-García.
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Bild 4 von 10. Aus Kroatien stammt eine Schnecke (Zospeum tholussum), die in kompletter Dunkelheit lebt, 900 Meter unter der Erde. Das Tier hat keine Augen und keine Farbpigmente auf dem Schneckenhaus. Selbst für Schnecken ist Zospeum tholussum ausgeprochen langsam unterwegs. In der Woche schafft das zwei Milimeter lange Exemplar bloss einige wenige Zentimeter. Bildquelle: Jana Bedek.
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Bild 5 von 10. Den schönsten Namen der «Top Ten» hat eine Zwergwespe bekommen: Tinkerbella nana heisst das 250 Mikrometer grosse Insekt, das zu den kleinsten der Welt gehört – nach der Fee aus dem Kindermärchen «Peter Pan». Wissenschafter entdeckten das Mini-Wesen, das eine Lebensdauer von wenigen Tagen hat, im zentralamerikanischen Costa Rica. Bildquelle: Jennifer Read.
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Bild 6 von 10. Andere Entdeckungen haben ganz andere Ausmasse: Zwölf Meter hoch wird der Drachenbaum Dracaena kaweesakii . «Schwer zu glauben, dass er so lange nicht bemerkt wurde», sagen die Wissenschafter. Der Baum mit den schwertförmigen Blättern gedeiht in Thailand und möglicherweise in Burma. Von der Art gibt es insgesamt wohl nur 2500 Stück. Bildquelle: Paul Wilkin.
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Bild 7 von 10. Nur ein Einzeller, dafür ungewöhnlich gross: Der Tarnungskünstler Spiculosiphon oceana ist vier bis fünf Zentimeter lang und wurde in Unterwasserhöhlen vor der Küste Spaniens entdeckt. Die Einzeller sammeln Überreste von im Meer lebenden Schwämmen, bilden daraus Hüllen und sehen dann fast selbst aus wie ein Schwamm. Bildquelle: Courtesy of Manuel Maldonado.
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Bild 8 von 10. Auch auf der Liste steht der in Tunesien gefundene Pilz Penicillium vanoranjei, der sich orange färbt. Deswegen wurde er der niederländischen Königsfamilie gewidmet. Bildquelle: Courtesy of Cobus M. Visagie.
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Bild 9 von 10. An ungewöhnlichen Orten fanden Experten die extrem widerstandsfähige Mikrobe Tersicoccus phoenicis: Sie wurde in Räumen in Florida und Französisch-Guayana entdeckt, in denen Raumschiffe zusammengebaut werden. Dort wird besonders intensiv nach Organismen geforscht, um nicht versehentlich «Verunreinigungen» in den Weltraum zu bringen. Bildquelle: Leibnitz-Institute DSMZ und Jet Propulsion Larboratory, California Institute of Technology.
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Bild 10 von 10. Die Seeanemone Edwardsiella andrillae lebt unter einem Gletscher in der Antarktis. Wie die Art dort überlebt, ist unklar. Gemäss Forschern ist es die erste Seeanemone, von der man weiss, dass sie im Eis lebt. Sie wurde entdeckt, als das Antarctic Geological Drilling Programm (Andrill) ein tauchfähiges Vehikel unters Eis geschickt hat. Bildquelle: SCINI.
Eine Seeanemone aus dem Eis, eine durchsichtige Schnecke ohne Augen und ein Pilz, der dem niederländischen Königshaus gewidmet wurde – das Tier- und Pflanzenlexikon ist heuer wieder um ein paar Einträge reicher geworden.
Am Donnerstag hat das Institut für Artenforschung der State University of New York seine jährliche Liste mit bizarren Spezies veröffentlicht. Die aktuellen «Top Ten» wurden aus insgesamt 18'000 neuen Arten ausgewählt, die im vergangenen Jahr beschrieben worden waren.
Weitere 10 Millionen Tier- und Pflanzenarten – fünfmal mehr als bereits bekannt – warten nach Angaben der Wissenschafter weltweit noch auf ihre Entdeckung.