Hunderte Freiwillige sind derzeit in wichtiger Mission in der heimischen Natur unterwegs: Auf dem 60'000 Kilometer langen Schweizer Wanderwegnetz ist der Frühlingsputz im Gang. Und was die Schweiz als Industrie- und später als Dienstleistungsnation gross gemacht hat, ist auch hier oberstes Gebot: Präzision. Ohne Kompromisse.
Das beweist Urban Ming, der mit Eimer, Lappen und Seifenwasser oberhalb des Lungernsees zugange ist. Eine gewissenhaftere Reinigung und Politur als die landauf, landab bekannten gelben Wegweiser dürften selbst die Vitrinen der Juweliere an der Zürcher Bahnhofstrasse nicht erfahren.
Mit derselben Gewissenhaftigkeit nimmt sich Ming, auf dem Netz der Schweizer Wanderwege für den Bezirk Lungern verantwortlich, der Markierungen auf Randsteinen und an Bäumen an. Die weiss-rot-weissen Bemalungen für Bergwanderwege werden keineswegs achtlos aufgemalt. Feinsäuberlich klebt Ming vor der Bemalung die Ränder ab. «Sonst gibt das keine genaue Sache.»
Internationales Interesse am System der Schweizer Wanderwege
1500 Freiwillige sind auf den Schweizer Wanderwegen im Einsatz, koordiniert von Verantwortlichen in den Kantonen und Bezirken. Und dass die Schweizer selbst ihre Wanderwege mit einer Präzision in Schuss halten, die jedem Uhrmacher zu Ruhm gereichen würde, vermag offenbar zu beeindrucken. Unlängst hätten sich gar Delegationen aus Rumänien, Tunesien und China das System der Schweizer Wanderwege vor Ort angeschaut, berichtet deren Geschäftsleiter Miachael Roschi.