Wohl kaum ein anderer Konflikt ist derart kompliziert wie derjenige zwischen Israel und den Palästinensern. Zahlreiche Friedensbemühungen scheiterten kläglich. Die Spannungen in Nahost machen neuerdings auch vor dem Sport nicht Halt – und das ruft den Schweizer Fifa-Präsidenten Joseph Blatter auf den Plan.
Blatter bemüht sich seit gut einer Woche um eine Schlichtung zwischen dem palästinensischen und dem israelischen Fussballverband – bislang ohne Erfolg.
Kommt es dennoch zum «Friedensspiel»?
Der palästinensische Fussballverband wirft Israel vor, den Fussball im Westjordanland und Gazastreifen zu behindern und anti-arabische Vorfälle bei Spielen nicht zu ahnden. «Wir müssen den israelischen Verband dazu zwingen, dass er den palästinensischen Fussballverband und seine vollen Rechte anerkennt», so Asad Majdalawi, der Vizepräsident des Olympischen Komitees von Palästina.
Deshalb fordert der Verband den Ausschluss Israels aus der Fifa. Darüber sollen die 209 Fifa-Mitgliedsländer beim Kongress am 29. Mai in Zürich abstimmen. Blatter kandidiert beim Kongress für eine fünfte Amtszeit. Er will den Konflikt möglichst vor dem Jahrestreffen lösen.
«Netanjahu wird allen die Hand geben»
Blatter traf zu diesem Zweck in Ramallah den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Der Fifa-Präsident sagte, ein noch ungelöstes Problem seien fünf Fussballclubs aus jüdischen Siedlungen im Westjordanland in der israelischen Liga. Alle anderen Streitpunkte seien lösbar.
Zuvor sprach Blatter auch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Blatter ist überzeugt, dass Israel zu einem «Friedensspiel» beider Mannschaften bereit sei. «Netanjahu hat mir versichert, dass ein Spiel stattfinden soll. Wir werden es in Zürich organisieren. Netanjahu werde vor Ort sein und allen die Hand schütteln.»