Auch in Nordrhein-Westfalen haben schwere Gewitter Bewohner und Rettungskräfte in Atem gehalten. Laub und Schlamm verstopften Kanalrohre, das Wasser lief über die Strassen und flutete Keller. Verletzt wurde ersten Angaben zufolge niemand.
Besonders betroffen in Nordrhein-Westfalen war in der Nacht – wie schon am Freitag – die nördliche Eifel. 64 Liter Niederschlag pro Quadratmeter seien innerhalb von 24 Stunden an der Station Kall-Sistig gemessen worden, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Wassermassen rissen einen Flüssiggastank aus der Verankerung, der daraufhin auslief. Eine Produktionshalle stand unter Wasser. Das Deutsche Rote Kreuz versorgte Anwohner und rund 250 Helfer.
Die Feuerwehr im Kreis Euskirchen rückte in der Nacht zum Dienstag zu rund 150 Einsätzen aus. Auch in Stolberg bei Aachen standen die Notruftelefone nicht still. Dort bauten Einsatzkräfte mit Sandsäcken Deiche, um die Häuser zu schützen.
Aufräumen im Süden
Im Süden Deutschlands beginnt unterdessen das mühselige Aufräumen. Am Montag hatte Tief «Elvira» schwere Verwüstungen hinterlassen. Vier Menschen kamen ums Leben, Tausende Helfer waren nach der Gewitternacht im Einsatz. «Die Schäden sind nicht so schnell zu beseitigen. Das wird noch einige Zeit dauern», sagte ein Sprecher der Polizei in Heilbronn (Baden-Württemberg).
In Schwäbisch Gmünd, wo zwei Menschen im Hochwasser ums Leben gekommen waren, wurden eine Anlaufstelle für freiwillige Helfer und ein Spendenkonto eingerichtet. In der Region waren Strassen blockiert und Brücken verstopft, teilte die Strassenmeisterei für den Landkreis Schwäbisch Hall mit, zu dem auch der besonders stark betroffene Ort Braunsbach gehört.
Überschwemmungen in Deutschland
Auch in Bayern und Rheinland-Pfalz hatte die Gewitterfront gewütet. Welchen Sachschaden die Unwetter hinterliessen, war noch unklar. Bei der Sparkassenversicherung dürften Schäden im mindestens zweistelligen Millionen-Euro-Bereich anfallen, wie ein Sprecher in Stuttgart am Montag gesagt hatte.