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Panorama Auf der Skipiste kann man jetzt surfen

Surfen auf dem Skilift, twittern in der Gondel und Fotos posten auf dem Gipfel: Das Gratis-Internet erobert die Skigebiete in den Alpen. Den Anfang machte vor drei Jahren Österreich. Nun halten WLAN-Hotspots auch auf Schweizer Pisten Einzug. Zu den Vorreitern gehören Skigebiete in Graubünden.

Ein Skifahrer fotografiert vier Skifahrer auf der Piste mit einem Smartphone.
Legende: Fotos vom Winterausflug sind auch gute Werbung für die Skigebiete. Keystone

Gäste der Weissen Arena – Flims, Laax und Falera – sollen nicht nur Skifahren und Snowboarden, sondern auch Surfen können – auf und neben der Piste. Möglich machen das 90 Hotspots, die seit dieser Saison das gesamte Gebiet mit Gratis-Internet abdecken. 250'000 Franken gab das Skigebiet dafür aus.

Eine lohnende Investition, wie Katja Kamps, die Leiterin des Marketings der Weissen Arena erklärt: «Die Gäste sind immer mehr auch im Skigebiet mobil aktiv. Sie nutzen ihre Handys zum Informieren und um Bilder zu verschicken. Das wird für den Gast einfach immer wichtiger.»

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sowohl die Wintersportler wie auch die Region profitieren. Skifahrer gehen gratis online, und wenn sie Fotos von ihrer Schussfahrt mit der strahlenden Wintersonne im Hintergrund im Internet veröffentlichen, dann ist das für die Skigebiete Gratis-Werbung. Deshalb ziehen immer mehr Ski-Regionen nach.

«Unsere Pisten sollen Erholung sein»

Seit diesem Winter setzen beispielsweise auch Davos Klosters, die Lenzerheide und Arosa auf WLAN im Skigebiet. Stefan Reichmuth ist Leiter des Marketings bei den Aroser Bergbahnen. Es sehe so aus, als ob die Wintersportler immer öfter gratis Internetzugang wünschten, sagt er. Das wolle Arosa seinen Gästen auch anbieten: Sie können an gewissen Punkten gratis auf das Internet zugreifen.

In Arosa habe man die Hotspots ganz bewusst nicht über die ganzen Skipisten verteilt. Wer gratis seine Mails abrufen wolle, müsse das an einer Berg- oder Talstation oder im Gipfel-Restaurant machen, sagt Reichmuth. «Unsere Pisten sollen Erholung sein. Hier sollen die Leute auch mal eine internetfreie Zeit haben.»

Das kommt Kritikern entgegen, die dafür plädieren, sich in den Bergen auf die Natur zu konzentrieren und das Smartphone beiseite zu legen. Das fördert übrigens auch die Sicherheit: Denn wer keinen Internetzugang hat, kommt auch nicht in Versuchung, auf der Skipiste im Internet zu surfen oder auf eingehende Mails zu reagieren.

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