Zum Inhalt springen

Panorama Aufgeflogen: Schummel-Fleisch fehlt der Schimmel

Bündnerfleisch ist nicht gleich Bündnerfleisch: Das musste jedenfalls die deutsche Zollstelle in Singen feststellen. Eine Schweizer Firma hat über mehrere Monate beim Fleisch geschummelt. Nun droht ihr eine saftige Nachzahlung.

Über eine Viertelmillion Euro muss die Schweizer Firma wohl beim deutschen Hauptzollamt in Singen abliefern. Im Laufe mehrerer Monate hatte sie rund 42 Tonnen angebliches Bündnerfleisch nach Deutschland eingeführt. Der Wert: 880'000 Franken.

Weil Bündnerfleisch als hochwertiges Lebensmittel gilt, konnte die Firma Zollbefreiung beanspruchen.

Doch das war es mitnichten, wie sich jetzt herausstellt. Die Untersuchung im Labor macht klar: Es ist nur gewöhnliches getrocknetes Rindfleisch. Und somit keineswegs zollfrei. Bündnerfleisch muss nämlich zwingend eine dünne Schicht Edelschimmel aufweisen. Dies hält das Pflichtenheft «Bündnerfleisch» des Bundes fest.

«Bü, bü, Bündnerfleisch»

Die komplizierten Importregelungen für Bünderfleisch wurden bereits alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz zum Verhängnis. Während der Herbstsession 2010 musste er sich im Nationalrat zu Zollfragen äussern. Mit heiteren Folgen.

Meistgelesene Artikel