Zuerst trafen die Unwetter die Westschweiz und zogen sodann in nordöstlicher Richtung weiter. Laut SRF Meteo fielen in der Genfersee-Region verbreitet zwischen 15 und 30 Millimeter Regen.
WM-Fanmeile zerzaust
In Lausanne beschädigte der Sturm vier Stände und ein Zelt der Fussball-Fanmeile von «Bellerive» am Ufer des Genfersees, wie die Lausanner Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Die Organisatoren beschlossen daraufhin, die Übertragung zu unterbrechen. Die einigen hundert Fans wurden gebeten, die Zone zu verlassen. Die Übertragung des nachfolgenden WM-Spiels zwischen Kolumbien und Brasilien wurde abgesagt. Die Feuerwehr reparierte und verstärkte sodann die Infrastruktur.
Im Kanton Freiburg waren insbesondere Gebiete im Nordwesten betroffen, wie die Kantonspolizei mitteilte. Die Feuerwehr notierte 27 Einsätze aufgrund von Überschwemmungen und drei wegen Bränden infolge von Blitzeinschlägen. Brandschaden Eines der Feuer zerstörte eine Maschineneinstellhalle in Villeneuve vollständig. Ein benachbartes Haus blieb verschont. Die Schadenssumme beläuft sich auf rund 100'000 Franken.
Oper ins Wasser gefallen
Die Veranstaltung Free4style in Estavayer-le-Lac und Wake'n'Jam in Murten wurden wegen starker Regenfälle unterbrochen. Verletzte gab es laut der Polizei keine. Nicht nur Sportfans sondern auch hunderten von Opern-Liebhabern machte das Gewitter einen Strich durch die Rechnung. Die Organisatoren des Opernfestivals Avenches mussten die für den Abend geplante Aufführung von «Carmen» im römischenAmphitheater absagen.
Auch die Nordwestschweiz blieb nicht verschont. Laut SRF Meteo gab es zum Teil kräftigen Hagelschlag und in Maisprach (BL) gingen innerhalb von nur einer Stunde 25 Millimeter Regen nieder. Gegen Mitternacht entfernten sich die Gewitterzellen allmählich gegen Nordosten.
Kräftiger Föhn
Meteorologen hatten für den Abend vor heftigen Gewittern und starken Windböen gewarnt. Die Experten stuften das Risiko unter anderem im Raum Genfersee als erheblich ein. Während des Tages hatte der Föhn bereits über 120 Stundenkilometer erreicht. So waren es im Gotthard 128 Stundenkilometer und auch im Reusstal wurden Böen von bis zu 95 Stundenkilometern gemessen.
Hoch waren auch die Tagestemperaturen: Sie lagen zwischen 27 Grad Celsius in Sitten und Genf und 30 Grad in Buchs im Kanton St. Gallen.