Nach der ersten chinesischen Mondlandung ist der «Jadehase» (Yutu) genannte Mondrover aus dem Raumschiff «Chang'e 3» auf die Oberfläche des Mondes gerollt. Auf seiner Fahrt hinterliess er eine tiefe Spur im Mondstaub, wie im chinesischen Staatsfernsehen zu sehen war.
Insgesamt soll das Mondfahrzeug drei Monate lang die Oberfläche des Mondes erkunden. Das Landefahrzeug wird sogar ein Jahr lang stationär im Einsatz bleiben. Eine Rückkehr mit Gesteinsproben zur Erde ist erst für die nächsten Mondflüge bis 2017 geplant.
Im Falle eines Konfliktes stellt China eine ganz andere Herausforderung dar als irgendeine Nation in den vergangenen zwei Jahrzehnten.
Internationale Experten kommentierten: Der Erfolg seines bislang schwierigsten unbemannten Raumfahrtabenteuers sei für China ein enormer Prestigegewinn mit geopolitischen Auswirkungen. Vor dem Hintergrund der aufgeflammten Spannungen in den Inselstreitigkeiten mit seinen Nachbarn erinnere die Landung auch daran, «dass China eine wachsende Militärmacht ist», sagte Dean Cheng von der US-Denkfabrik Heritage Foundation in Washington.
«China hat ein ausgewachsenes Raumfahrtprogramm und kann seine Ressourcen für alles Mögliche einsetzen – von Waffenlenksystemen über weltraumgestützte Aufklärung bis hin zu globaler Kommunikation», so der Experte weiter. «Im Falle eines Konfliktes stellt China deshalb eine ganz andere Herausforderung dar als irgendeine Nation in den vergangenen zwei Jahrzehnten.»
Neugier und wissenschaftliche Interessen
China hingegen relativiert: «Im Vergleich zum Wettrennen im All zwischen den USA und der Sowjetunion basiert die Rückkehr der Menschheit zum Mond eher auf Neugier und dem Willen, das unbekannte Universum zu erforschen», sagte etwa Sun Huixian, Vize-Chefingenieur des Mondprogramms.
Das Raumschiff «Chang'e 3» war zwölf Tage nach ihrem Start am Samstag um 14.11 Uhr MEZ in der «Bucht der Regenbogen» (Sinus Iridum) gelandet. Sie gehört zu den schönsten Mondlandschaften.