Das asiatische Kino ist der grosse Gewinner der 64. Berlinale. Den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele holte der brutale chinesische Krimi «Bai Ri Yan Huo» (Schwarze Kohle, dünnes Eis) von Yinan Diao.
Auch der Darsteller- und der Kamerapreis gingen nach China. Der 40-jährige Fan Liao, Hauptdarsteller der im Stil des Film noir gedrehten «Bai Ri Yan Huo», wurde zudem als bester Schauspieler geehrt. Auch der Preis für die beste Kamera ging in diesem Jahr nach China: Jian Zeng erhielt den Preis für seine Bilder zu dem Drama «Tui Na» (Blinde Massage).
«Boyhood» vermeintlich in Favoritenrolle
In dem Film «Bai Ri Yan Huo», dem grossen Gewinner der Berlinale, geht es um eine Jahre zurückliegende Mordserie, die zu einem düsteren Puzzle aus Liebe, Rache und sexueller Gier wird.
Mit der wichtigsten Festivaltrophäe für «Bai Ri Yan Huo» entschied sich die Jury gegen den Favoriten von Publikum und Kritik. Deren Liebling war eigentlich Richard Linklaters Drama «Boyhood». Der US-Amerikaner wurde für sein Langzeit-Spielfilmprojekt über einen Heranwachsenden aus Texas immerhin mit dem Preis für die beste Regie geehrt.
Komödie bekommt Jurypreis
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Den Silbernen Bären als beste Schauspielerin erhielt im Berlinale-Palast am Potsdamer Platz die 23-jährige Japanerin Haru Kuroki für ihre Rolle eines Dienstmädchens in «Chiisai Ouchi» (Das kleine Haus) von Yoji Yamada.
Den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhielten die Geschwister Anna und Dietrich Brüggemann. Die Deutschen nahmen die Auszeichnung für das Drama «Kreuzweg» entgegen.
Der Grosse Preis der Jury ging an Wes Andersons «Grand Budapest Hotel». Die turbulente Komödie mit Stars wie Ralph Fiennes, Willem Dafoe und Tilda Swinton hatte das elftägige Festival eröffnet.