Strassen verwandelten sich in Sturzbäche, viele Ortschaften sind von der Aussenwelt abgeschnitten: Seit Tagen wird der US-Bundesstaat Colorado von heftigen Niederschlägen heimgesucht – und noch ist kein Ende in Sicht.
Mindestens sechs Menschen sind bislang ums Leben gekommen. Der Verbleib von rund 580 Einwohnern der Bezirke Larimer und Boulder ist noch unklar. Es müsse davon ausgegangen werden, dass die Zahl der Todesopfer weiter steige, sagte der Polizeichef von Boulder.
Zahlreiche Rettungskräfte sind im Einsatz, um den Flutopfern zu helfen. Die Nationalgarde und der benachbarte Bundesstaat Wyoming stellten insgesamt ein Dutzend Helikopter zur Verfügung, die wegen des Dauerregens bisher noch nicht eingesetzt werden konnten. US-Präsident Barack Obama erliess eine Notstandverordnung und sagte Bundeshilfen zu.
Versunkene Ortschaften
Helikopteraufnahmen zeigten, dass von den Ortschaften Jamestown, Lyons und Longmont kaum mehr als vereinzelte Inseln zu sehen waren. Verängstigte Einwohner wurden mit Fertigmahlzeiten versorgt, die aus der Luft abgeworfen wurden. Allein in der Gegend Pinewood Springs wurden 1200 Menschen in Sicherheit gebracht. Aus Jamestown wurden 200 Einwohner per Helikopter gerettet.
In Colorado fiel seit Mittwochabend so viel Regen wie normalerweise in mehreren Monaten. Wetterexperten gehen davon aus, dass die heftigen Niederschläge noch einige Tage andauern werden. Sean Conway von der Bezirksverwaltung in Weld sprach in der Zeitung «Denver Post» von einem «historischen Ereignis», wie es ihn nur alle 500 bis 1000 Jahre gebe.