Seit 60 Jahren Kult
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Bild 1 von 7. Seit 1958 wird der Ambassador produziert. Vorbild war der Morris Oxford 3, der von 1956 bis 1959 in Grossbritannien hergestellt wurde. Seither hat der Ambassador seine Form oder Leistungsmerkmale kaum verändert. Lange Zeit war das Auto in Regierungskreisen und bei Indiens Mittelschicht erste Wahl. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Der Ambassador war das erste Auto, das in Indien produziert wurde. Heute arbeiten in der Fabrik rund 2500 Angestellte. Mitte der 80er-Jahre drängte Suzuki mit seinem günstigen 800 Hatchback in den Markt – die Dominanz von Hindustan Motors Ltd begann zu bröckeln. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 7. Viele Politiker Indiens schwören bis heute auf den «König der Strassen». Ihre Modelle sind meistens weiss, haben ein rotes Blinklicht auf dem Dach und einen Privatchauffeur am Steuer. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. In vielen indischen Städten ist der Ambassador als Taxi unterwegs. Auf Kalkuttas Strassen etwa fahren über 30'000 der gelb lackierten Exemplare. Bildquelle: Reuters.
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Bild 5 von 7. Indische Cricket-Fans bejubeln einen Sieg ihrer Mannschaft. In einem Taxi-Rennen der beliebten BBC-Autosendung «Top Gear» setzte sich der Ambassador vor einem Jahr gegen internationale Konkurrenz aus London, New York oder Russland durch. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 7. Arbeiter protestieren gegen die Werkschliessung. Um die Nachfrage nach dem Auto wieder anzukurbeln, müsste Hindustan Motors gemäss einem Wirtschaftsberater den Wagen verkleinern und so bauen, dass er weniger Benzin verbraucht. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 7. Ein Taxifahrer sagt: «Es gibt mittlerweile neuere Wagen von anderen Herstellern in Kalkutta, aber ich könnte mir eine Stadt ohne Ambassador nicht vorstellen.». Bildquelle: Reuters.
In Wes Andersons Kinofilm «The Darjeeling Limited» flitzt ein knallrotes Exemplar vorbei, Schauspielerin Julia Roberts fährt den Hindustan Ambassador auf ihrem Selbstfindungstrip «Eat Pray Love». Hierzulande kennt man das indische Kult-Auto vor allem aus Hollywoodfilmen – oder aus der BBC-Sendung «Top Gear», die den Wagen 2013 zum besten Taxi der Welt auserkoren hat.
Jetzt hat der Hersteller des Ambassadors die Produktion eingestellt. Zu klein sei die Nachfrage, zu wenig effizient die Fabrik nahe Kalkutta. 2200 Exemplare verkaufte man im letzten Jahr, zu einem Stückpreis von rund 8000 Franken. Das ist nichts im Vergleich zu den 1,8 Millionen Neuwagen, die in Indien insgesamt verkauft wurden.
Hindustan Motors will nun über die Bücher. Man plant eine Umstrukturierung und neue Wege bei der Mittelbeschaffung. Dass dem Hersteller eines Autos, das seine Form seit 60 Jahren fast nicht verändert hat, ein Comeback gelingt, bezweifelt indes ein Autoexperte: «Wirtschaftlich macht es schlicht keinen Sinn.»