Alle geografischen, archäologischen und topografischen Analysen deuteten stark darauf hin, dass es sich um das Flaggschiff von Kolumbus handle, erklärte der US-Forscher Barry Clifford. Am Mittwoch will er die Einzelheiten zu seiner womöglich spektakulären Entdeckung in New York präsentieren.
Die damalige Untersuchung von Fundstücken – unter anderem einer Kanone – habe falsche Ergebnisse gebracht, sagte Clifford dem Sender CNN. Erst vor zwei Jahren, nachdem er das Wrack selbst erforscht habe, sei es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. «Ich wachte mitten in der Nacht auf und sagte: 'Oh mein Gott'.»
«Mount Everest unter den Schiffswracks»
Er sei dann mit einem Expertenteam erneut zum Wrack gefahren und habe weitergeforscht und sei sich inzwischen sicher: «Dies ist das Schiff, das den Gang der Menschheitsgeschichte veränderte. Für mich ist es der Mount Everest unter den Schiffswracks.»
Auch der Meeresarchäologe Charles Beeker hält Cliffords Angaben für glaubwürdig. Zwar stehe noch eine detaillierte wissenschaftliche Analyse aus, doch gebe es schon anhand der Fotos von 2003 und jüngster Aufklärungstauchgänge «überzeugende Hinweise, dass es sich tatsächlich um die 'Santa Maria' handelt», sagte er dem «Independent».
Zweifel am spektakulären Fund
Nicht alle Forscher sind von der These von Clifford überzeugt. Spanische Experten meldeten Zweifel an. Das Schiff aus Holz hätte keine 500 Jahre unter Wasser überdauern können. Zudem seien in der Karibik Hunderte Schiffe gesunken, eine Verwechslung sei daher wahrscheinlich.