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Panorama Der reichste Franzose ist in Belgien nicht willkommen

Bernard Arnault, der sein Vermögen von gegen 40 Mlliarden Franken mit Mode, Uhren und Champagner gemacht hat, will sich im Nachbarland einbürgern lassen. Doch die belgische Staatsanwaltschaft hat etwas dagegen.

Bernard Arnault, Chef des Luxusgüterunternehmens LVMH, hat im September Antrag auf die belgische Staatsbürgerschaft gestellt – und damit in Frankreich für Unmut gesorgt. Kritiker sagen, er sei ein Steuerflüchtling, was Arnault bestreitet

Auch in Belgien ist man nicht erfreut. Arnault habe nicht nachweisen können, dass sein Lebensmittelpunkt in den vergangenen drei Jahren in Belgien gelegen habe. Das sagte ein Sprecher der belgischen Staatsanwaltschaft.

Flucht vor der Reichensteuer

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Arnault ist nicht der einzige gutverdienende Franzose, der sich ins Ausland absetzen will. Schauspieler Gerard Depardieu hat im Dezember erklärt, er wolle der Reichensteuer über die Grenze nach Belgien entgehen. Ministerpräsident Jean-Marc Ayrault bezeichnete dies als erbärmlich. Daraufhin nahm Depardieu von Präsident Putin den russischen Pass an.

In Belgien entscheidet ein Parlamentsausschuss über die Vergabe der Staatsbürgerschaft an Ausländer – gestützt auf Empfehlungen der Staatsanwaltschaft, des Geheimdienstes und der Einwanderungsbehörde. Diese hat sich offenbar auch schon ablehnend zu Arnaults Antrag geäussert.

Belgier zahlen keine Vermögenssteuer

Die in Frankreich geplante Reichensteuer sieht vor, dass auf Einkommen von mehr als einer Million Euro Abgaben von 75 Prozent zu zahlen sind vor. In Belgien ist die Einkommenssteuer viel tiefer. Zudem zahlen die Einwohner Belgiens unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft keine Vermögenssteuer. In Frankreich

werden Vermögen über 1,3 Millionen Euro besteuert. Auch die Gewinne aus Aktienverkäufen sind in Belgien steuerfrei.

Ärger über Steuerflüchtlinge

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