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Bild 1 von 10. Nichts geht mehr: Für Bahnreisende dürfte das Wochenende zur Geduldsprobe werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 10. «Die hohe Beteiligung der Lokführer und zahlreiche Zugausfälle zeigen, dass das Zugpersonal in dieser Auseinandersetzung fest zusammen steht», teilte GDL-Chef Claus Weselsky in Frankfurt vor den Medien mit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 10. Über das Wochenende sollen die meisten deutschen Züge vor Rotsignalen stehen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 10. Die streikenden Lokführer stossen nicht nur auf Verständnis – Wirtschaftsvertreter, und mutmasslich auch viele Reisende, finden am Zeitpunkt der Arbeitsniederlegung wenig Gefallen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 10. Die Bahn versprach, den Reisenden ein gewisses Mass an Planungssicherheit zu geben. Ob tatsächlich jeder dritte Fernzug wie geplant fahren werde, könne aber nicht garantiert werden, sagte ein Unternehmenssprecher. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 10. Stehende Züge – leere Perrons: Auf deutschen Bahnhöfen herrscht derzeit nur gedrosselter Betrieb. Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 10. «Ist mein Zug pünktlich?»: Eine Frage, die bei der überwältigenden Mehrheit der Verbindungen mit einem klaren «Nein» beantwortet werden musste. Bildquelle: Reuters.
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Bild 8 von 10. Für die einen kam es an deutschen Bahnhöfen zu nervenaufreibenden Wartezeiten... Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 10. ...andere freuten sich über den unverhofften Freiraum an einem für gewöhnlich betriebsamen Wochenende. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 10. Von den Zugausfällen profitierten vor allem Fernbus-Anbieter. Auf dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an der Messe Berlin war die Wartehalle am Samstagmorgen fast bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Bildquelle: Keystone.
Die Lokführer-Gewerkschaft (GDL) hat am Samstagmorgen einen zweitägigen Streik im Personenverkehr der Bahn begonnen. Kurz vor Beginn des geplanten Streiks schmetterte die Gewerkschaft ein neues Tarifangebot ab – Bahnreisende müssen sich auf ein chaotisches Wochenende gefasst machen.
«Betroffen ist der Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr», sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin. Der 50-stündige Ausstand trifft nicht nur Wochenendpendler, sondern auch viele Urlaubsreisende, weil in neun deutschen Bundesländern Schulferien beginnen oder enden.
Stimmen aus Politik und Wirtschaft forderten die zerstrittenen Tarifpartner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die GDL will mit dem Ausstand den Bahnverkehr in ganz Deutschland lahmlegen.
Bis Montagmorgen 04.00 Uhr
Der Güterverkehr wird bereits seit Freitagnachmittag bestreikt. Kurz zuvor hatte die Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt – ohne Erfolg. Der gesamte Streik sollte am Montagmorgen um 04.00 Uhr enden, hiess es von der GDL. Die Bahn bat ihre Fahrgäste, sich auf ihrer Internetseite über die Ersatzfahrpläne zu informieren.
Die GDL will mit dem Arbeitskampf im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn den Druck auf die Unternehmensleitung erhöhen. Sie fordert fünf Prozent mehr Lohn und eine kürzere Arbeitszeit. Ausserdem strebt sie die Federführung bei Tarifverhandlungen auch für Zugbegleiter und andere Bahnmitarbeiter an, die bislang von der grösseren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) vertreten werden.
«An der Grenze zur Irrationalität»
Bahn-Vorstand Ulrich Weber kritisierte den Streikaufruf der Lokführergewerkschaft GDL scharf. «So kurzfristig und in dieser Dimension sind die Streiks völlig verantwortungslos und an der Grenze zur Irrationalität», sagte der Manager. Weber bemängelte, dass sich die Gewerkschaft trotz des jüngsten Tarifangebots «keinen Millimeter» bewege.
Der Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, kritisiert die GDL ebenfalls hart. Er sagte: «Das ist eine riesengrosse Verantwortungslosigkeit der GDL. Wenn die Kunden weg bleiben und die Ware nicht ankommt, weil die Bahn nicht fährt, ist das eine absolute Katastrophe für unsere Unternehmen und Beschäftigten.» Sanktjohanser warnte, es könne zu erheblichen Lieferverzögerungen kommen.
Keine Züge nach Deutschland
Der Massenstreik hat auch Auswirkungen auf den Schweizer Schienenverkehr. «Die Züge von Zürich nach Stuttgart respektive München werden nur bis nach Schaffhausen beziehungsweise Bregenz geführt. Die Nachtzüge ab Basel verkehren dagegen normal», erklärte der SBB-Mediensprecher.
Verbindungen ab Basel nach Duisburg sowie von und nach Kopenhagen fallen aus. Keine Einigung Auf ihrer Internetseite rät die SBB derzeit von einer Reise nach Deutschland ab.
Die Deutsche Bahn setzt derweil Ersatzfahrpläne für die beiden Streiktage am Samstag und Sonntag ein, wie ein Sprecher sagte. Wenige Stunden nach dem Start des bundesweiten Streiks der Lokführer fuhren nur etwa 30 Prozent der Fernzüge der Deutschen Bahn. Auch im Regional- und S-Bahn-Verkehr rollten die Züge nach einem Notfahrplan.