Panorama - Die vielen verschiedenen Kleider der Tagesschau
Das Flaggschiff der Informations-Berichterstattung hat immer mal wieder ein Facelifting erhalten. Signet, Studio-Dekor und Layout wurden an die jeweilige Zeit angepasst. Zugleich gibt es im Erscheinungsbild auch Konstanten. So bleibt die Weltkugel bis heute das Markenzeichen der Tagesschau.
Die Weltkugel als einfaches Symbol, um zu vermitteln, dass jetzt Nachrichten aus aller Welt kommen – sie bleibt bis heute ein wichtiger Bestandteil im Erscheinungsbild der Tagesschau. In den Anfangsjahren unterstreicht zudem ein laut hörbarer Gong in fast schon dramatischer Form den Beginn der Sendung.
Ansonsten sind die Stilmittel in den ersten Jahren bescheiden. Die Tagesschau, die gleichzeitig in den drei Landessprachen Deutsch, Französisch und Italienisch über den Sender geht, ähnelt noch stark der alten Filmwochenschau. Im Zentrum stehen die Filmberichte. Die Texte werden von einem unsichtbaren Sprecher verlesen. Graphische Elemente oder Karten bleiben die Ausnahme.
Von Mode und Zeitgeist geprägt
Einen ersten radikalen Bruch markiert der Beginn des Farbfernseh-Zeitalters 1973. Kennzeichen der farbigen Tagesschau ist ein neues Signet, das die aus einem amerikanischen Apollo-Raumschiff heraus fotografierte Erde zeigt.
Auch das Erscheinungsbild der 1980er-Jahre passt in die Zeitepoche: Das Signet gleicht einem Computerspiel und wird von einer typischen 80er-Synthie-Pop-Melodie untermalt. Neu wird aus den Redaktionsräumen gesendet.
Für Peter Brönnimann, Werber des Jahres 2013, fällt das Kleid jener Jahre klar aus dem Rahmen: «Man hat sich sehr an den grossen amerikanischen Newsnetworks wie zum Beispiel CNN orientiert. Aber die Umsetzung wirkte etwas bieder. Man hat das Gefühl, die Leute, die hinter dem Moderator sitzen, tun nur so als würden sie arbeiten.»
Eigenständig schweizerisch
Ab den 1990er-Jahren wechselt das Layout in immer kürzeren Abständen. Dank neuen technischen Möglichkeiten wie Grafiken, Duplexfenstern und Kamerafahrten gewinnt die Sendung an Dynamik.
Für den heutigen Auftritt im eleganten Newsstudio mit Holztisch findet Peter Brönnimann nur lobende Worte: «Grossartig. Im Gegensatz zu den Newsformaten aus dem Ausland, die fast ausschliesslich aus einem blauen Dekor senden, wirkt die SRF-Tagesschau sehr eigenständig, ja schweizerisch auf mich. Das Design ist modern und steht für Glaubwürdigkeit.»
Eine Prognose, wie die Tagesschau in Zukunft daherkommt, kann Brönnimann nicht stellen. Sicher ist nur, der stetige Wandel im Auftritt wird weitergehen.
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