Mehr als 93'000 Zuschauer: Ein Besucherrekord in der 29-jährigen Geschichte der Openairs Gampel. Das liege an der Party und am Programm, sagt der Medienchef Olivier Imboden, und – etwas verschmitzt – dankt er auch dem Wettergott: «Wir sind dem Herrgott näher, das muss man einfach sehen. Das Wallis liegt ja näher beim Himmel. Vielleicht haben wir deshalb die besseren Connections nach oben.»
Viele Openairs konnten dieses Jahr nicht auf anhaltenden Sonnenschein zählen. Meistens erwischte es sie mit einem Regentag oder mit starken Gewittern, wie zum Beispiel auf dem Gurten, als ein Konzert für kurze Zeit unterbrochen werden musste.
Ausgebucht trotz schlechten Wetters
Und dennoch: Die traditionellen Openairs, wo gecampt und übernachtet wird, konnten auch dieses Jahr trotz Wetterpech punkten. Die meisten waren ausgebucht, wie zum Beispiel die Openairs St. Gallen, Frauenfeld oder Nyon. Oder sie erlebten gar einen Besucherrekord, wie etwa Gampel, Gurten oder das Heitere Openair in Zofingen.
Aber es gab dieses Jahr auch klare Verlierer. Sommerfestivals wie das Moon & Stars in Locarno, Live at Sunset in Zürich und auch das Montreux Jazz Festival mussten zum Teil heftige Einbussen beim Ticketverkauf hinnehmen. Die Besucherzahlen gingen bis zu einem Drittel zurück. Somit wurde auch viel weniger an den Getränke- und Essensständen konsumiert.
Ältere Gäste bleiben bei Regen zu Hause
Die Gründe dafür sind vielfältig. Das Wetter, die Fussball-WM, das Programm, die Ticketpreise, oder wie die Konzertveranstalter sagen: Openairs können auf ein treues, oft auch jugendliches Publikum mit grösserer Witterungsresistenz zählen. Das ältere Publikum bei den Sommerfestivals sei eher zurückhaltender und entscheide dann kurzfristig.