Der ATTO-Messturm im Amazonas
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Bild 1 von 4. Ein einsamer Monolith: Der weltweit höchste Messturm sticht aus der grünen Amazonaslandschaft hervor. Bildquelle: Reuters.
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Bild 2 von 4. Der ATTO-Turm ist ein deutsch-brasilianisches Gemeinschaftsprojekt und wurde für rund 8,4 Millionen Euro erbaut. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 4. Künftig wird der Turm mit Messgeräten für diverse Treibhausgase und Wetterdaten ausgestattet sein. Sie sollen Informationen aus einem Umfeld von rund 100 Quadratkilometern liefern. Bildquelle: Reuters.
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Bild 4 von 4. Forscher im grössten zusammenhängenden Waldareal der Welt: Das Amazonas-Gebiet produziert die Hälfte des Sauerstoffs der Welt. Von hier sollen die Daten kommen, mit denen einige Geheimnisse des Klimas gelüftet werden sollen. Bildquelle: Reuters.
Er ist höher als der Eiffelturm und reckt sich mitten im brasilianischen Amazonasgebiet Richtung Himmel: Der mit 325 Metern höchste Klima-Messturm der Welt. Der ATTO-Turm (Amazonian Tall Tower Observatory) steht rund 150 Kilometer nordöstlich der Stadt Manaus und wurde nun der Wissenschaft übergeben. Noch fehlt ein Teil der Technik, spätestens ab 2016 soll er aber voll funktionsfähig sein.
Die Idee für die Messstation kam aus Deutschland. Zusammen mit Kollegen des brasilianischen Nationalen Instituts für Amazonasforschung (INPA) haben Forscher der Max-Planck-Gesellschaft den Turm entworfen. Die Kosten für den Bau betrugen rund 8,4 Millionen Euro. An der Finanzierung beteiligten sich Deutschland und Brasilien zu gleichen Teilen.
Klimaveränderungen besser verstehen
Der ATTO-Turm wurde bewusst abseits menschlicher Einflüsse gebaut. Er soll während rund 30 Jahren wichtige Daten zum Zusammenspiel zwischen Natur und Entwicklung des Klimas liefern. Projektkoordinator Jürgen Kesselmeier rechnet mit einer ganzen «Palette an Geheimnissen», die mit ATTO gelüftet werden könnten. «Die Höhe des Messturmes wird es erlauben, den Transport von Luftmassen und deren Veränderung durch den Wald über eine Strecke von vielen hundert Kilometern zu untersuchen.»
Konkret soll die Messstation künftig etwa einzigartige Daten zur Verteilung der klimaschädlichen Treibhausgase liefern. Die Forscher erhoffen sich Informationen darüber, wie viel Treibhausgase die Wälder schlucken und wie sehr sie den Klimawandel abbremsen. Weiter sollen die Daten Aufschluss darüber geben, welche Rolle der Regenwald bei der Wolkenbildung spielt.