Der Festungsgraben um den Tower von London ist ein einziges Meer von Rot. Zehntausende strömen täglich zum Londoner Wahrzeichen, um die dort «eingepflanzten» roten Keramikblumen zu bestaunen. Bis Dienstag, 11. November, sollen dort genau 888‘246 Poppies (Mohnblumen) stehen: eine für jeden Soldaten aus Grossbritannien und den Commonwealth-Ländern, der im Ersten Weltkrieg fiel.
Die Symbolik der blutgetränkten Erde von Flandern und Nordfrankreich, wo die Poppy auf den Schlachtfeldern wuchs, hat sich als ein Publikumsrenner erwiesen. Nach Einschätzung der Organisatoren dürfte die Anzahl der Besucher seit Anfang August bei vier Millionen liegen. Das Projekt ist politisch umstritten, in der Kunstwelt aber wird seine Anziehungskraft als bahnbrechend bewertet.
In den nächsten Tag werden die Kunstwerke ausgegraben und zur Unterstützung militärischer Hilfsorganisationen verkauft. Am 11. November 1918 endete der Erste Weltkrieg.